Einzelne xylographische Platter mit Tert,
welche dem fünfzehnten Jahrhunderte angehören.
„Messe des h. GregoriuS" oderDarstellung der Vision, welche dieserPapst, laut der Legende, wahrend der h. Messe gehabthaben soll. Christus ist in halber Figur abgebildet,wie er aus dem hinter dem Altar sichtbaren Grabeauferstehet oder hervorragt. Der Papst Gregorkuieet rechts im Bilde, hinter ihm stehet ein Car-dinal, die Tiara haltend. Ihm gegenüber erblicktman links noch einen Cardinal mit dem KreuzeSstabund hinter demselben ebenfalls zur linken Seite desBildes die Martcrsäule mit Hahn und Speer;rechts am Rande deS Bildes die Lanze mit demEssigschwamme. Darunter in neun Zeilen mitgrober ungeschickter Schrift zwischen Parallellinicnfolgende Worte:
„Wer diese sigur Knicnt cret mit einem vaternoster ^ und ane marin der Hut von der er-schcinung dy sniit ^ gregorien erschnin zu romin eyner Kirchen dy haist j portn crur denapvias derselben Kirchen des ist rrrii^ ^ tau-sent i»r avvlns vnd von rlv pischossen vonydlich- ^ ein rt tag applns vnd von rrr vebstenvon ycdlich- ^ ein zweyhundert tag avlns d>)hat liestetigt vnbst ^ clcmcns selig sin alle dnrs vas verkünden dy haben ^ rriij tnusent iarapvlas des helff vns got Amen."Diese Holzschnitttafel der herzoglichen Bibliothek zuWolsenbüttel ist dem alten Ablaßbilte, im Besitzedes Herrn Buchhändlers I. A. G. Weigel zuLeipzig , von welchem schon weiter oben Seite 44die Nede war und wovon in dessen „ Aehrenlese ans
dein Felde der Kunst: Erste Abtheilung, Leipzig ,1836. 8." am Schlüsse ein Faesimile sich findet,zwar in der Hauptsache ähnlich, doch im Einzelnensehr verschieden. Jenes deutet durch Zeicbnung undSchrisltert offenbar in die Gegend des Niederrheins,wahrend diese zuverlässig oberdeutschen Ursprungsist. Das Wolfciibüttler Bild, gerade so breit alsWeigel's Eremplar hoch ist, hat 15 Zoll Höhe und10 Zoll Breite.
Wol der älteste von allen Ablaßdrncken, diebis jetzt aufgetaucht sind, dürfte derjenige sein,welcher sich seit ganz kurzer Zeit im Besitze desHerrn Nndols Weigel, Anstalt für Kunst undLiteratur, iu Leipzig befindet. Das Blatt, welchesdie Madonna mit dem Christuskinde ans einemverzierten Ruhesitze darstellt, verrath sowol in derAuffassung als besonders in der Ansführnng desKnnststyls einen neugriechischen oder altitalienischcnMeister. Es ist ein alter Abdruck auf Baum-wolleupapicr von einer Metallplattc oder Metall-sculptur auS dem letzten Viertel des dreizehntenJahrhunderts. Der Hintergrund ist punctirt, derRand bestehet aus abwechselnden Arabesken, obenliefet man in, durch den Abdruck verkehrter,Schrift:
c.vuniv^rs. ^ncmiZi'isüoi'i. r?. rri.coxivi.iut^'xi' ^ is?i. rvci.r. vn. ^nnos.xi-v. vixs. ixor?l.orxc! ^ ii:. r-r. x.
K.^NIiK^S. IXSVI'. VXS. XICVI.^IIS. ?.^I'^. ^
im>). nizni? ^xxv^l. i?. xi.. r>ii:s. n.vs-ixxocxx ^ Lins, i-^i-^ im), xi.. virs-