zwanzigjähriger Thätigkeit in Wien begab er sichnach ^cratan, wo er seine Kunst fortsetzte und 1546starb. Seine griechischen und lateinischen Typenwurden schon zu ihrer Zeit von mehreren Gelehr-ten gerühmt. Die besten seiner Leistungen sind:„Nicrnrdi Unrtholini Odoparicon" ete. Vienn-ie,1515. in 4. und der „Diodorus Siculus " in der Uc-bersetznng des Ang. Cospus von 1516. in toi. Rudolf Agricola scheint ihm als Corrector gedient zn haben.
von 1510 bis 1545,
auch Singryener und Singrcnins, der wahrscheinlichbei Hieronymns Vietor gelernt hatte, übertraf, wennnicht als Drucker, doch als Schriftgicßer seinen Leh-rer, indem sich die meisten seiner Leistungen (nurwenige finden sich noch mit gothischer Schrift) dnrcheine schöne römische Type, häufig auch durch ge-schnittene Frontispicicn nnd überhaupt durch grö-ßere Mannigfaltigkeit der Formen auszeichnen. Erdruckte uicht nur deutsch und lateinisch, sondern auchfranzösisch, griechisch uud hebräisch. Einige Bücherzierte er mit Figuren und 1522 setzte er das ersteMal Ort, Jahr und seinen Namen vorn auf dasTitelblatt. Man hat von ihm Ausgaben vom Folio -bis znm Duodezformat. Seine schönsten Werke sind:„pomponlus HIelk" 1517. iol. „LlMllini sententiüetbeoloLlc!«-" 1519. toi. „ Julius «oümis " 1520. 4.und „ Cicero, vratio pro lexe !>I-»iiI!a" 1522. 4.Er war fünf nnd dreißig Jahre lang unausgesetztthätig nnd starb 1545. Seine Söhne Matthausund Johannes setzten zwar das Geschäft ihres Vatersfort, aber weder mit demselben Geiste noch mit der-selben Thätigkeit. Sie wurden bald von
Johannes Carbv,
von 1549 bis 1552,
verdunkelt, welcher sich in deutschen Auflagen„Hanus Khol" nennt und zn den „reisendenDruckern" gehörte. Dieser rüstige Mann, der sichdurch eine große deutsche und eine kleine lateinischeCursivschrist auszeichnet, auch griechische und hebräi-sche Bücher druckte, wanderte mit seinem Kunstzeugc
von Ort zu Ort, zuerst nach NegcuSburg, dann nachHeidelberg , wo wir ihm wieder begegnen werden.Doch auch Carbo ward von
Aegidins Aqnila,
von 1549 bis 1552,
oder Adler, einem gebornen Niederländer, der einekurze Zeit mit ihm gemeinschaftlich arbeitete, anZahl und Schönheit der Ausgaben übertrofscn.Besonders gut ist neben seiner hebräischen Typedie große Cursivschrift. Leider starb er schon 1552,viel zu früh für seine Kunst.
Michael Zimmermann,
von 155Z bis 1565,
der sich auch Cymbermannns nennt und Acsuila'sWittwe geheirathet hatte, druckte nicht nur außerden gewöhnlicheren deutschen, griechischen undlateinischen anch italienische und spanische Bücher,sondern in „ (Zuliielini postelii etc. 6e lingUcle plioe-nicis «ive Iiedraicse exoellenti«, etc ?nneg^i!s.
Viciunte, 1554. 4." die ersten zwei Verse des31. PsalmS arabisch mit einer großen undfetten arabischen Type. Ihm gebührt nebenbei dasVerdienst, der allererste Drucker zu sein, welcherin dem „liiber s-icrossnoti I^vsnAsIii Oe >1esuLliristo Domino et Veo nostro. Viennas, 1555. 4."syrische Charaktere angewendet, zu welchenCaspar Kraft von Elwangen die Bunzen verfer-tigt hatte. Seine Ausgaben zierte er mit vielemRoth nnd oft mit mancherlei, auch illnminirtenFiguren uud Landkarten. Er starb 1565. Wirschließen die Reihe der früheren und bedeuteudercnBnchdrncker Wiens mit
Raphael Hofhalter,
von 1556 bis 1560,
eigentlich Skrzetuski, aus adeligem polnischenStamme, der vermuthlich der Religion wegen seinVaterland verließ, seinen Namen aus Vorsicht miteinem deutschen vertauschte, sich zuerst in den Nie-derlanden aufhielt, dann zu Wien in Gemeinschaft