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Deutsche oder Schweizer , übten die Kunst ge-meinschaftlich nnd gaben ans Kosten des ErsterenGugliclmo de Podio's „Ars musicorum" 1495.heraus. Hagembach begab sich hierauf nach Toledo .Lope de Roca, Peter Triucher, Alphous dc Ort«,Nicolaus Spindler aus Sachsen nnd ein andererDeutscher, Namens Christoph, der als Christo-phorus de Alemanuia bezeichnet wird, gehören zuden wandernden Buchdruckern, die Valencia wiederverließen nnd bald in Barcelona , bald in Murciaihre Kunst ausübten.
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Hier gab Matthias Flander oder Venderell, nebstJakob de Villa der früheste Buchhändler Spaniens ,„Guidonis de Monte-Nothcrii mnnivulus rura-torum" 1475. in Folio mit gothischer Schrift her-an?. Nach ihm erschienen hier als TypographenPaul HnruS ans Konstanz von 1435-1499, GeorgCocus von 1500-1531, Lconhard Butz nnd Wolf(LupuS) Appcutegger, letztere Beide aus Deutsch - !land gebürtig. In spaterer Zeit verwaiset« jedochdie typographische Kunst in der heldenmüthigen !Hauptstadt von Aragon nnd hat sich selbst in unse-ren Tagen nicht über die Mittelmäßigkeit erhoben.
S e v i l l a.
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Drei einheimische Künstler, Antonio Martinezde la Talla, Bartholomeo Segura und Alfonso delPuerto, haben durch die Herausgabe des „Sakra-mental por Elemente Sanchez de Vercial", eineArt KatcchisinuS, mit der Schlußbemcrknng „enla mui) noblee muy leal Cibdad de Sevilla . .1477. in Folio der Buchdrnckerkunst den Eintritt indie Hauptstadt Andalusiens gebahnt. Sie setztenihre Thätigkeit längere Zeit fort und den Namendes Zweiten findet man noch auf der Priuceps der„Cronica de Espaim abrcviado por Diego deValero." von 1432. in Folio. Nach ihnen zeichne-ten sich zwei Franzosen, Pierre Le Brun und JeanGcutil, von 1435-1492 ans, wurden aber von dendeutschen Typographen Paul von Cöln, JohannPegnitzer aus Nürnberg und Thomas, der sich
von seinem Vaterlande gewöhnlich nur Alemannusnannte, übertroffen. Sie wirkten von 1490 bis1499. Gleich ihnen betrieben Meinhard Ungut undStauislans der Pole (Polonus) die Kunst gemein-schaftlich mit großer Thätigkeit nnd mit glücklichemErfolge von 1491 bis 1500. Letzterer verließ mitAnfang des nenen Jahrhuuderts Sevilla und begabsich nach Alcala, wo er das Geschäft bis 1502 fort-setzte. Jakob Cromberger wurde bald der bedeu-teudste Typograph dieser Stadt uud wetteiferte durchgeluugcnc Leistungen mit allen Zunftgenosscn inSpanien . Juan Thomas Favario de Lumello ausdem Gebiete von Pavia nnd Jicobus Villaguiascheinen mehr als Buchhändler, denn als Buch-drucker gewirkt zu haben. Mit dem Beginne dessechszehnten Jahrhunderts begründete daS höchsteGericht der Inquisition eine eigene Druckerei, auswelcher schon 1500 die „ Vrdomnices" des DiegoDeca, damaligen Großinquisitors vou Spanien ,hervorgegangen sind.
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Sowol Nicolas Antonio als Prospcr Marchand,Maittaire als Serna - Santander irren sich in ihrenanderweit höchst verdienstvollen bibliographischenSchriften über die wahre Epoche der Einführungder Buchdruckerkunst in die Hauptstadt von Cata-lonien. Francesco Mendez und I. Fr. Nee de laRochelle bezeichnen „D. Thoinae dc Aauino Com-mentarii in libros ethicorum et politicorum <Ari-stotelis", von Pedro Bruno und NicolauS Spinde-ler 1478 in Folio ausgeführt, als die ersten Druck-denkmale dieser Stadt. Ein Jahr darauf ging diespanische Uebersctznng des „Curzio Nuffo" vonLodovico de Fcnollet auS der gemeinschaftlichenPresse Pedro Posa'S, eines catalonischen Welt-pricsterS, uud Pierre Le Brun's hervor. Letztererdruckte hieraus für sich allein bis 1500. Nach diesenerscheinen Pedro Miguel oder Michael 1431-1499,Matthias Vendrell 1484, Johannes Baro 1493,Hans Nosenbach von Heidelberg 1493-1498, JakobGumiel 1494- 1497, HanS Luschner 1495- 1503uud Carlos Moros als die frühesten TypographenKataloniens . Auch hier wurde die Kuust in der