Folgezeit zwar fortgesetzt, aber nie zu einer höherenStnfe der Vollkommenheit entwickelt.
Lerida war die zweite Stadt dieser Provinz,welche dieselbe in dem wackern Heinrich Botel ausSachsen gastlich ausnahm. Dieser druckte 1479 daSvon Lorenzo Fornes besorgte „Lrcmarium secun-dum Ilcrdcnsis ccclesiae ronsuctudincin " aufKosten des Antonio Palarcs, dcS Glöckners der-selben Kirche, wie es in der Schlußschrift heißt:„Camvnnarum c^usdcm ccclesiae vulsator pro-vriis crpcnsis ficri fecit."
Tolosa.
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Diese nicht unbedeutende Stadt in der biskayschcnProvinz Guipuzcoa ist in der Jucunabclnkunde nurallzu oft mit Toulouse in der Provence verwechseltworden, weil beide in lateinischer Sprache Tolosaheißen. Selbst der gelehrte Santander hat sie untereiucm nnd demselben Artikel aufgeführt. So schwieriges auch ist, die Druckdeukmale beider Orte zu unter-scheiden, so kann doch „El Peregrinage de la vidaHumana, traduzido de fray Guillermo de Gral-leoillc eir vulgär castcllano vor frai) VinccnteMazurllo. En Tolosa, por Henrique (Flloycr)Alcman", 1480. in Folio als das erste hier er-schienene Buch betrachtet werden. Dieser „Heinrichaus Deutschland" erscheint in der „Cronica dcEsvana" deS Diego de Valera von 1488 zuerst mitseiuem Familiennamen Mayer. Außer ihm habenHans Paris und Stephan Kleeblatt oder Cliblat,zwei andere Deutsche , hier eine Werkstatt gehabt,aus welcher das ebenso beliebte als seltene Volksbuch„Geschichte der schönen Mclusine" oder „Historiade la Linda Klclosnna" 1489. in Folio hervor-gegangen ist.
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Die durch ihre Universität berühmte Stadt imKönigreiche Leon soll nach Mendez uud Santanderschon 1481 eine Druckofficin gehabt haben, nachNee de la Rvchelle aber ist Diego de Torrcs astro-logisches Werk „Medicin «? prcscrvativas de la
vcstilcncia quc significa cl eclivsc dcl Sol del>nuu' 1485." in O-nart das erste daselbst gedruckteBuch. Der Name des Typographen aber ist un-bekannt. Erst gegen das Ende des fünfzehntenJahrhunderts finden sich Lconardus Alemanns undLupus Sanz de Navarra in Schlußschristcu ange-geben, welche auf Kosten dcö Antonio Barredomehrere Werke ausführten. Spaterhin thaten sichDiego del Puerto 1504, Haus Gysser 1505-1509,Juan de Porras 1510-1515, Lorenzo de Leon deRey 1512-1516, Alsonso de Porras 1524 nndJuau dc Junta 1534 rühmlich hervor. Als einerder schönsten Drucke aus der mit Recht berühmtenSalamaneaprcsse wird die lateinische Bibel von 1584in Folio angesehen.
Nach dieser Stadt, in welcher die Kunst bisauf uusere Tage eiue dauernde Pflege gefunden,verdienen herausgehoben zu werden: Zamora imKönigreiche Leon mit Antonio dc Ceutencra's „VitaChristi" 1482. in Quart; Giroua in Eatalo-nien 1483; Jchar oder Hirar in Aragouien 1485,wo mehrere Werke des Nabbl Jakob Ben Ascher ,sowie der Pentateuch in hebräischer Sprache gedrucktwurden; Bnrgos, die Hauptstadt von Altcastilicn,wo Friedrich Biel anS Basel, der gelehrte und miteinem bewunderungswürdigen Gedachtnisse begabteFreund und frühere Genosse Michael Wensler'sdaselbst die Kunst geübt uud späterhin mit Philippde Juuta gewirkt hat; Toledo in Ncucastilien1486, wo der Priester Juan Vasqui, Juau Tcllez,Peter Hagembach, Juan de Villaznirant, GaSparcde Avila, Ncmondo dc Petras uud Juan de Avalathatig waren.
Um dem Leser eine Idee von der altspauischcnTypenform zu geben, mag hier das Facsimile des„Missale Klozarabrs", das seiucn Namen vonden alten Kirchcngebräuchen erhalten hat, die einigeStamme der früheren gothischen Bewohner »achdem Einfalle der Mauren im Geheimen ausübtenund denselben auch noch uuter Alphons VI., demVertreiber der Araber, unerschütterlich treu blieben,also gewissermaßen ein Gegensatz von „MiesalcNomanum", welches Peter Hagembach 1500 zuToledo gedruckt hat, auf der folgenden Seite zu An-fange seine Stelle finden.