Braga , auch Brachcira, erfreute sich derTypographie mir kurze Zeit hindurch, zwischen 1494und 1536. Johann Gcrliug, ein Deutscher, führte siemit dem „Breviarium" von 1494 in 4. daselbst ein.
Coimbra , der durch seine von KönigJohann III. im Jahre 1303 gestiftete Universitätberühmt gewordene Bischofssitz, wetteifert in typo-graphischer Beziehung mit der Hauptstadt des Lan-des. Des P. Ayres de Almeyda Controveröschriftgegen das „Lob der Narrheit " des Erasmus von1536 ist Coimbra's erster Druck.
Die übrigen Starte Portugals öffneten derKunst zum Theil sehr spat ihre Pforten, wie V iseoin der Provinz Beira, 1571; Viana de Foz deLima 1619; Oporto 1622; zum Theil haben
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/^?s)^>as fruchtbare alle Schätze der Natur infassende Land Böhmen, das mannicht mit Unrecht Europa's Peru zu nennen Pflegt,hatte unter den Königen aus dem Hause Lurcmburgund zwar gerade zur Zeit der Erfindung der Buch-druckerkunst einen so hohen Grad geistiger Ausbil-dung erreicht, daß es nicht befremden darf, wenneS auch in der Ausübung der neuen Kunst allenStaaten der jetzigen östreichischen Monarchie, inderen Krone es als Juwel glänzt, vorausgeeilt ist.
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Diese kleine, aber in der Geschichte der Hussitenund Utraguisten berühmt gewordene Stadt führtedie ersten böhmischen Druckveukmalcr ins Leben.Wenn gleichwol Hussen's Brief aus Kostuitz an denPriester Hawlick ?c. von 1459, wegen des Druckfehlersstatt 1495 nur als eine literarische Kuriosität hierangeführt wird und die Uebersetznng von Guido deColonna'S „trojanischem Kriege" mit der Jahrzahl
sie niemals über die Mittelmäßigkeit sich empor-geschwungen.
Ueber die Anfänge der Bnchdruckerkunst in Por-tugal vergleiche außer Diego Barbosa Machado'sNationalwcrk ,, Uidliotlieea I^nsltan!^" den biblio-graphischen Aufsatz dcS Antonio Nibeira dos Santos,,?>Iemoria sobrs oi-igens 6a, '1')nog>aÜ!^ ein ?or-tugal no seculo XV" in den „ Älemoi-iiis 6s 1-itterg,-tiii-s, nortuAiiexk i>udl!ca<las pe In, ^cailem!^ real üi>sscienc!->s 6e I^isboa, ?om. VIII. I>. I. (Lisboa 1812)"und die schon bei Spanien erwähnte Schrift vonNee de la Nochclle; über die neueren Erzeugnisseaber „Vincent Salvll, Latsloxue ok S^>ll»I«K snll?»ltu>^>iese bo»I<s >vit>> orcssioniil liteiai-^ mnl d!l>Iio-xrsvlncal rvm-^rks, I^onä. 1826-1829." 2 Bde. in 8.
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1463 mehr auf das Alter der Handschrift alsdes Druckes hindeutet: so sind doch die selteuePrinceps des neuen Testamentes in böhmischerSprache, 1475, die „Statut« SnnoÄnlm Ernesti"von 1476 und das „Missale Pragense" von1479 unbestrittene Erzeugnisse der frühesten PilsenerPresse. Die Guido'sche Chronik von Troja istdadurch ausgezeichnet, daß man den unbekanntenSetzer und Drucker der vielen offenbaren Fehlerwegen für einen Lehrling, den Schriftschncider undSchriftgiesser aber sür einen Meister in der Kunsthalten muß. Letzterer scheint der nämliche zn sein,der auch die Typen zum böhmischen Pnssional oderden Legenden der Heiligen von 1475-1479 genau nachden Vorbildern damaliger Manuskripte gefertigt hat.
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Die alte Hauptstadt des Landes, welche ihreWirksamkeit mit dem „Statuum utraquisticorumorticulis" von 1476 in Folio begann, hat Pilsen