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Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
Entstehung
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Ostindien.

Im Ais)«'? 1542 wurden drei portugiesische China-fahrer an die japanische Küste verschlagen. Sogleichward von ihnen eine Niederlassung angelegt, woraufder Jesuit Franz Xaver dahin abging, um den wahrenGlauben zu verkündigen. Durch den heiligem Eiserund das edle Beispiel dieses Mannes breitete sich daSChristenthum sehr bald aus, denn der Märtyrertoddes neuen Apostels und seiner Junger ward zurwuchernden Klaubenssa.it. Bei so großem Einflüsseder Jesuiten konnte es nicht fehlen, daß sie hier undda Schulen begründeten und Druckereien anlegten.Eine der frühesten scheint in Cazzusa oder Tacaco(Tacacum oder Tacaructium), einer Stadt auf derJuscl Nippon unfern Arima, angelegt worden zu sein,denn in der Bodlejana zn Orsord befindet sich ein !mit Antign.itypen, aber in japanischer Sprachegedrucktes Buch vou ungefähr 700 Seiten, welcbeSfrüher dem berühmten Seiden gehört hat und den

Titel führt I8i>n«tos iioxo«i>xiie»n<) »<:>>innmj!<;asjic>ii!»i <Iui i«!>i. 1<'ii en no cuni 1'a<ü>c»i>oxuii ^csnüuo <?omr>!i»>>ia »o cvlle^iu L-i^xus^ ni volto Kiino-riores no von ^.'uruxi nc> n»ir! coie uo kiinto nasuinoii» n-li-!. (Zoxxuxxs irai. 1591." Dies Buch ent-halt daS Leben der Apostel und einiger Heiligen undam Schlüsse ein japanisch-portugiesisches Vokabu-larium. Gleichzeitig druckten die Jesuiten auch zuAmacusa auf dem gleichnamigen Eilande der Küsteder Insel Zimo. Nach Chevillicr befindet sich in derBibliothek zu Leydeu ein Bück in japanischer Sprache

mit römischen Lettern von F. Luis de Granada mitdiesem Druckorte und der Jahrzahl 1582, welchesaber entweder ein Irrthum jcueö Geschichtschreibersder Typographie oder ein Druckfehler ist, indem ausden ^ctis 8!u>ct»rmn Th. I. S. 735 des Februarshervorgehet, daß die Jesuitenschule in Amacusaerst 1591 gestiftet worden. In den Katalogen vonLangles (1825) uud MarSden ( 1827) ist ein

Dict!c>i>!>rium I^tino-I^usitauicuiu et 5-inouicum"Mit der Schlußschrist:Amacusa, in colle-;!» jüponico

L»ci<zwti8 5esu 1595." in Quart erwähnt.

Nangasaki, Hafenstadt auf der Westküste derInsel Ximo, wo jetzt nur eine bestimmte Anzahlholländischer und chinesischer Schiffe einlaufen darf,hatte ebenfalls mit AuSgang des 16. Jahrhundertsschon ein Kollegium von portugiesische!? Jesuiten undeine ziemlich thätige Presse. Diese Geistlichen sprechenin einem Briefe von 2. October 1592, daß sie schonviele Werke in lateinischer uud japanischer Sprachegedruckt haben. Ein hier erschienenes Vocaliul-irio<Ia iinxoa <Zs l^pinn" von 1603-1604 und ,,^rto<la lingoa ^axam" von Nodrignez erwähnt An-tonio, andere Bücher aber von 1605 und 1606 dergelehrte Nibadeneira,

In Jeddo, der Hauptstadt deS Reiches undResidenz des Kubo oder Dschogun, d. i. des welt-lichen Herrschers auf der Insel Nipvon, welche alleStädte der Erde an Einwohnerzahl übertrifft, wirdseit 1785 ans europäische Weise gedruckt.

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ie in China und Japan, so ist auch im' nördlichen Theile von Indien, in Kaschmir,Tübet und Kabul der Holztafeldruck seit vielen Jahr-bnnderten bekannt und noch heut zu Tage für Rcli-gionSbücher, Kalender, Talismane und dergleichenin Anwendung. Eine reiche Sammlung von derar-tigen Originalholzstöckcn besitzt das morgenlandische

Museum des durch seine Schriften über Persicnund den Orient berühmten Varonet Sir WilliamGore Ouseley in Hall Barn Park, Beaconsfield inEngland, dessen zuvorkommender Güte wir schätz-bare Notizen über die Typographie des Orients zudanken haben. Der erste Ort, wo Letztere eingeführtworden, ist Goa auf einer Insel an der Westküste