Druckschrift 
Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
Entstehung
Seite
350
Einzelbild herunterladen
 
  

350

PrioatdrucKereirn. Deutschland .

Wilhelm Budaeus, braunschweig - lnne-burgscher Leibarzt zu Halberstadt .

Johann Bn,rtor f der Aeltcre mit dem Bei-namen Kitdbiiwrum öl-lgister, Professor der mor-gcnländischen Sprachen zu Basel .

Georg Calirtns, Professor der Theologie zuHclmstädt. Hcnnig Müller war sein Druckgchülfe.

Erhard Cellius , Professor der Poesie undGeschichte zu Tübingen , von dcminandieIm-i^inespi-oiessoi-ui» 1'udlngensinm", 1597. in Qnart besitzt.

Albrecht Dürer druckte seine unvergleich-lichen Holzschnittwerke der Passion, Apokalypse unddas Leben Maria in seiner eigenen Officin.

Hicrony m us Emscr, Geheimschreibcr undFreund Herzogs Georgs des Bärtigen von Sachsenund LnthcrS Gegner zu Dresden 1525-1527.

Anton Ulrich von Erath , Archivar, Ge-schichtsforscher und Diplomatikcr in Dillenburg , der

das höchst selteneL!l>en<i»>!>im lomano-xerminiicumineltil aevi" im Jahre 1761 mit Hülfe seiner Töchtereigenhändig setzte und druckte, von welchem nichtmehr als zwei Ercmplare bekannt sind.

Paul Fagins (Büchlein), Pfarrer in derReichsstadt Jsny in Schwaben , machte sich besondersum den Druck hebräischer Bücher verdient, 1533bis 1543. Später lebte er in Constanz und Straß-burg , wo ebenfalls einige Werke aus seiner Hand-druckerci hervorgegangen sind.

Sebastian Frank, der berühmte Wieder-täufer und Schwärmer zu Ulm (1535-1539).

Andreas Frisner, Professor der hohenSchule zu Leipzig , Sensenschmid's Freund undGenosse, ist schon aus der Geschichte der Typographiejener Universitätsstadt bekannt.

Ulrich Fugger zu Augsburg hat zur Beför-derung der Literatur eine eigene Officin begründetund manches schätzbare Werk durch Heinrich Ste-phauus II. zu Heidelberg 1558 und 1559 ausführenlassen.

Dr. Sigismund Grimm und Marr Wie-snng haben zn Augsburg eine typographische Ge-sellschaft gebildet.

Acgidius Gutbier, geboren 1617, gestorben1667, der bekannte Linguist und Professor der mor-genländischen Sprachcu zu Hamburg .

Bohuslaus Hassenstein von Lobko-witz, Geheimschreibcr Kaiser Maximilians II. undErzkauzler von Böhmen, zn Bologna und ans Reisengebildet, als Dichter und Redner ausgezeichnet, hatauf sciuem Schlosse Hassenstein mehrere Werkedrucken lassen.

Iohannes Hevelius , der berühmte Astro-nom, hat seineKlncliina celestis" im eigenen Hanseund mit eigenen Typen in Danzig durch SimonNeinegger von 1673 bis 1679, zwei Bände inFolio ausführen lassen, für jene Zeit ein wahresPrachtwerk.

Melchior Hoffmann , der bekannte Patriarchder Wiedertäufer iu Holstein und den Niederlanden.

Iohann Honterus, auf den hohen Schulenzu Krakau und Basel gebildet, legte in seiner Vater-stadt Kronstadt eine Bibliothek und Druckerei an.

Ulrich von Hütten , des Erasmus Freundund Luthers Vertheidiger, tief verletzt durch denTod seines Vetters Hanns von Hütten, welchenHerzog Ulrich von Würtemberg hatte todten lassen,beschloß diese Greuelthat der ganzen Welt bekanntzu machen. Da er im Vaterlande keinen Druckerfinden konnte, welcher sich der Arbeit unterziehenwollte, errichtete er selbst auf seinem StammsitzeSteckelberg in Franken eine Presse und druckte diebekannteverlorst!» " in lateinischen Versen, wel-cher der Trostbrief an den Vater des Gemordeten,die fünf ?I>UiMi)!»<z" an den Herzog Ulrich, derDialog ?K->l^rismu8" nebst Apologie und ein Aufrufan König Franz I. von Frankreich znr Rache, inlateinischer Prosa beigefügt waren. Die Schluß-schrift an den Leser, welche den Charakter des stür-mischen Ritters trefflich bezeichnet, lautet:Kessst nova, res sst strox et bori-snäa, 6!sz>eresin nisileglsse Vllles", diejenige des ganzen Bnchcs aber:

Hoc I_IIricI,i <Is Hütten IZcjuit. Kerin. Invectoriarumcum »>ii« ^uidusclsm in l'xrsnnum "VVirtsmpei-xensemvl?n« excusum in »rce LtecKelberlc, iunw m. <l. xix."

Es ist ein kleiner etwas über ein Alphabet enthal-tender Quartband mit blumenreichen Initialen undzwei großen Holzschnitten.

Elias Hutter (geb. 1553), Kurfürst August'svon Sachsen Lehrer der hebräischen Sprache, erhieltvon Kaiser Rudolf II. nicht nur das Privilegium