62 Einleitung in die allgem. Geschichte
Jahr vach leslaus, zum Morde seines beßern und christlichenChr. Geb. Bruders, Wenzeslaus, bewogen. Die Folgen die-ses Mordes waren schrecklich. Der Mörder, wel-cher sich der Staaten seines Bruders bemächtigte,häufte Grausamkeit. Der Untergang des Christen-thums war beschlossen, und man sah überall dasBlut der Erwürgten Christen und ihrer Priester9Z8 stießen. Otto beschloß, den Tod des Wenzeslauszu rächen; er zog wider den Mörder desselben aus,und das Ende des Krieges war die Befteyung der
939 Christen, und die Landeshoheit, welche er dem Rei-che über Böhmen erhielt. Die Feinde, welche sichim Reiche wider ihn auflehnten, Arnolfs von Bay-ern Söhne; sein Bruder Heinrich, Gieselbert., derHerzog von Lothringen , und der Pfalzgraf, Eber-hard , welche sich mit einander verbunden hatten,den König vom Throne zu stürzen, wurden nach und
940 nach überwunden, ungeachtet des Beystandes, denihnen der König von Frankreich , Ludwig, Carls desEinfaltigen Sohn, leistete, welcher einige Jahre vor-her aus Engelland zurückgerufen, und von den fran-
9Z6 zösischen Standen auf den Thron erhoben wordenwar. Ludwig hatte sich gezwungen gesehen, mitdem Könige Otto einen Frieden zu schließen, weiler den Graf Hugo, der schon einige Könige nacheinander gemacht hatte, und selbst mehr, als seineKönige war, demüthigen wollte. Jedsch dieserFriede war von keiner Dauer, weil sich Otto vonden Grafen Hugo und Hebert, die ihm den Eid derTreue schwuren, bewegen ließ, in Frankreich mit
, einen: mächtigen Heere einzubrechen. Ludwig warverlohren, wenn sein Feind nicht durch seines Bru-ders Heinrichs Begierde zu herrschen genöthigt wor-