Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
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64 Einleitung in die allgem. Geschichte

Zahr nach sthcn Ludwigen und seinem Feinde einen Frieden ver-Chr. Geb. ^j^elte, der bald wieder gebrochen, bald wieder er-neuere wurde.

Indessen hatten die Dänen einen Einfall inSchleswig gethan, und den dasigen Marggrafen er-mordet. Otto ließ keinen Feind des Reiches unge-straft ; er zog wider den dänischen König, Haralden,> zu Felde, und zwang ihn zum Frieden. Auch muß-te dieser König die Ausbreitung seiner Religion inseinen Landern zulassen, und sich selbst zu ihr be-kennen. Eben dazu wurde auch Boleslaus in Böh-men , der sich wieder empört hatte, gezwungen; eineBekehrung, die glücklicher ablief, als sonst crzwun-

950 gene Bekehrungen zu seyn pfleqen. Denn dieserFürst wurde ein eifriger Beschützer des christlichenGlaubens, ungeachtet er erst durch die Waffen ge-nöthigt worden war, denselben anzunehmen./.5 Italien verlangte die Hülfe des Kaisers. Die

5- ^ innerlichen Kriege des Königs Hugo, und Alberichs,des Marggrafen von Tofcana, welcher in Rom un-umschränkt herrschte, und in seiner Person die Wür-de eines ConsulS wieder hergestellet hatte, waren Ur-sache , daß sich Berengar, des Marggrafen vonJvera, Adalbertö Sohn, einen großen Anhang mach-te, und den König nöthigte, sich in Provence zu-rückzubegeben. Der unglückliche Hugo gieng ins

945 Kloster; sein Sohn, Lothar, den er schon lange zumMitregenten angenommen hatte, erhielt zwar denNamen eines Königes, aber nicht seine Gewalt, wel-

949 che Berengar hatte. Umerdessen brauchte sie diesernicht wider die Hunnen, welche Italien verheerten,sondern erkaufte lieber einen schimpflichen Frieden,den er rühmlicher durch die Waffen hätte erstegen

können.