Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
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66 Einleitung in die allgem. Geschichte

Jahr nach blieb das Glück seiner Waffen auch bey seinen Feld-Chr. Geb. herrm. Sie drängten Berengarn und seinen Sohnso sehr, daß sie gezwungen wurden, nach Deutsch­ land zu eilen, und sich in Person der Gnade des Kö-niges Otto zu unterwerfen. Er begegnete ihnenmit einer Gelindigkeit, die hier gewiß ein Staats-fehler war, von einem so großmüthigen Feinde abervermuthet werden konnte. Er gab ihnen die italie-nischen Staaten wieder, nachdem sie einen Eid ab-gelegt hatten , daß sie allezeit seine Vasallen seynwollten. Er nahm blos das Marggrafthum Vero-na , und Aquilcja aus, welches sie Heinrichen inBayern , dem Bruder des Kaisers, abtreten mußten.Seine Großmuth erwarb ihm wenig Dank. Kaumschienen sie sich wieder mächtig genug zu seyn, denFrieden zu brechen, als sie von keinem Eide mehrwußten, welches nicht zu befürchten gewesen wäre,wenn er ihnen einige Länder in Deutschland angewie-sen hatte.

954 Im Oriente war indessen Constantin wieder zumc'tt/o/ii?/. Besitze der Herrschaft gekommen , die ihm von sei-nein Schwäher widerrechtlich entrissen worden war.' Romanus Lecapenus hatte ein Testament gemacht,und darinnen verordnet, daß er die Oberherrschaftunumschränkt wieder haben sollte, jedoch mit der aus-drücklichen Bedingung, daß sein Sohn, Stephanuö,die Würde eines Cäsars haben sollte. Der Sohnwar mit der Verordnung seines Vaters unzufrieden.Seine Unzufriedenheit gieng so weit, daß er ihn desThrones beraubte, ihn auf eine Insel wies, und mitGewalt zum Mönche machte. Er stellte hierauf,mit seinem Bruder, dem Kaiser selbst nach. DasGlück aber verließ die Undankbaren; sie erfuhren die

Schick-