68 Einleitung in die allgem. Geschichte
Jahr nach ßung seines Lieblinges, der in der Gefahr war, er-Chr. Geb. würgt ^ werden, oder, wie andre erzählen, voneinem Missethäter, den er selbst gefangen nehmen948 wollte, durch einen Dolchstich getödtet wurde. Weilseine Prinzen, Edwi und Edgar, noch zu jung wa-ren: so wurde Edrcd, ihr Oheim, König. DieZwietracht der Dänen unter einander, gab ihm Ge-legenheit, sie wieder unter die Herrschaft seiner Kronezu bringen. Er selbst aber gerieth unter die Herr-schaft eines Mönches, Dunstcms, der die Religionmisbrauchte, die Mönche zu Beherrschern des Staatszu machen. Kein Apostel hat, wenn man den Jahr,büchern der Mönche glauben soll, so viel Wundergethan, und so viele Offenbarungen gehabt, alsDunstan. Der Himmel aber ließ ihm nicht Zeitgenug, die abergläubische Frömmigkeit Edreds so955 sehr zu misbrauchcn, als er Lust hatte. Edred starb,und Edwi, sein Nachfolger, war entweder nicht sofromm, oder, welches für die Mönche dazumalgleich viel bedeutete, nicht so einfältig, daß erdeinDunstan einen eben so blinden Gehorsam leistenwollte. Das Ansehn der Mönche fiel, und diegeistlichen Güter wurden der weltlichen Clerisey gege-ben. Was konnte der unglückliche König anders,als ein Gottloser und ein Tyrann seyn? Niemalshatte die Kirche eine grausamere Verfolgung ausge-standen, und die Religion war niemals in einer sogroßen Gefahr gewesen, als damals. Die ganzeNation wurde aufgewiegelt, unter dem Vorwande,die Rechte der Kirche zu beschützen. Edgar, seinBruder, stellte sich an die Spitze der MiSvergnügten,und Edwi wurde gezwungen, das Reich mit seinemBruder zu theilen. Der Verdruß, sich unter der
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