7o Einleitung jn die allgem. Geschichte
A.'.hr nach des Großen zu bestreiken; kaum hatte ihm diesedChr, Geb. n?,'^^- einmal gehuldigt, als er sich von neuem widerihn auflehnte. Er hatte den Verdruß, Champagneund einen Theil> der Picardie von den Hunnen ver-wüsten zu sehen. Bald darauf stürzte er vom Pferde,954 als er einem Wolfe nachjagte, und starb. Hugohätte sich nunmehr des Thrones gern bemächtiget,wenn er nicht befürchtet hatte, von der Eifersucht derübrigen Großen allzuviel Widerstand zu finden. Erwollte also lieber sein Gebiet vergrößern, sich mit sei-ner Mäßigung einen Ruhm machen, und die Gewaltdes Königes ohne Widerspruch in den Händen ha-ben, als sich den Namen einer Würde, die doch ganzvon ihm abhieng, streitig machen lassen. Und in derThat er vergrößerte auch seine Macht weit 'mehr, dacr Lotharn, des verstorbenen Ludwigs Sohn, zumKönige ausrufen ließ, einen Herrn, der sehr gute Ab-sichten für seine Krone, aber nicht die Macht, sie aus-zuführen, befaß. Seitdem die Könige die Herzog-chümer und Grafschaften hatten erblich werden lassen,war auch das Ansehen der königlichen Gewalt immermehr und mehr gefallen, und ihre mächtigen Vasallenerkannten die Majestät nicht länger, als es ihr Ei-gensinn, ihre Herrschsucht, und ihr Eigennutz für gutfand. Lothar hatte also wenig Hoffnung, für sichetwas mehr auszurichten, als sein Vater ausgerichtethatte, und hätte er auch seiner Krone mehr Glanzgeben können: so wurde solches doch durch seine un-gerechte Begierde gehindert, die Normandie ganzwieder unter die Bothmäßigkeit seines Zepters zubringen. Die Normannen waren nunmehr der Un-terwürfigkeit gegen die französischen Könige schonentwohnt, und der ganze Nord war allezeit so willig,
ihnen