92 Einleitung in die allgem. Geschichte
Jahr nach seinen Thron durch eine weise Friedfertigkeit und ei-Lhr. Geb. beständige Wachsamkeit über das Innerste seinesReiches zu befestigen, und die allzugroße j Gewaltseiner Vasallen zu schwachen. Heinrich war alsovon dieser Seite her sicher. Allein es war nichtmöglich, diesen Unruhen sobald ein Ende zu ma-chen. Denn der König von Pohlen brach von neu-em den Frieden, und der Krieg wurde mit einem soabwechselnden Glücke geführt, daß er nicht so baldgeendigt worden seyn würde, wofern sich der ehrgei-zige Boleslav nicht mit dem russischen Fürsten , Wlo-domir, in einen Krieg verwickelt hatte, der ihn vondem Kriege mit den Deutschen abzog. Die hollstei-Nischen Slaven verwarfen das Joch des Reiches, undzugleich das Christenthum, und kehrten zur vater-lichen Abgötterey zurück.
Alle diese Verwirrungen veranlaßten Arduinenin Italien, seine Tyranney fortzuführen. In Rom ,wo nach dem Tode Sylvesters, des zweyten, Jo-hann der sechszehnte, Johann der siebzehnte, undSergius der vierte, die bischöfliche Würde wederheiliger, noch herrlicher gemacht hatten, als sie unterseinen Vorgangern gewesen war, entstand nach des»Ol2 letztem Tode ein Streit über die Nachfolge. Einigewählten Benedict, den achten; andre den Grego-rius , welcher seinen Mitbuler zu fliehen, und beydem Kaiser Heinrich Hülfe zu suchen, nöthigte. DerKaiser, welcher sich ohnedieß vorgenommen hatte,Arduins Tyranney ein Ende zu machen, ließ sichzu seinem Beystande willig finden. Er gieng nach. Italien . Das Schrecken gieng vor ihm her. Gre-gor, der Gegenpabst, der nunmehr auch kein Rechtmehr zum bischöflichen Throne hatte, weil er der
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