Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
Seite
94
Einzelbild herunterladen
 
  

94 Einleitung in die allgem. Geschichte

Jahr nach ßen des Landes zurückgewiesen; sie kamen bald wie-Chr. Geb. h^.^ ^tle Reichthümer zu holen. Etelred sah sichgezwungen, nach der Normandie zu entfliehen. Sve-ns wurde darauf von der ganzen Nation zum Kö-nige ausgerufen. Seine Regierung war tyrannisch;er begegnete seinen neuen Unterthanen mit der äus-sersten Grausamkeit, und es war ihr Glück, daß

»015 sie der Tod sehr bald von ihm befreyte. Er hinter-ließ zwar seinem Sohne, Canut, dem Großen, dieenglische Krone; allein Etelred wurde zurückgerufen.Der Aufruhr war so allgemein und so schnell, daßCanut sich mit der Flucht retten mußte. Unrer sei-ner Abwesenheit gieng Etelred so mit seinen Untertha-nen um, daß sie die Reue bald ankam, ihn wieder auf

1016 den Thron gesetzt zu haben. Kaum war ein Jahvverflossen: So sah Canut beynahe dgtz ganze Reichwieder unter seiner Gewalt. Etelred starb. Semhinterlaßner Sohn, Ed'.7,und, besaß alle Eigen-schaften eines Helden., und Fähigkeiten genug, seineNation auö ihrem Unglücke herauszureißen. London war zwar nur sein einziges Erbtheil; allein er sahsich an der Spitze eines kleinen, aber tapfern und ge-treuen Heeres. Canut wich ihm weder an Muth,noch an Klugheit. Hier stritt also ein Held widerden andern. London ward in einem Jahre dreymalbelagert, und in einem Jahre wurden fünf Schlach-ten geliefert. Nach einem langen Blutvergießen

»017 wurde das Reich unter beyde Könige getheilt. Ed-mund genoß diesen Frieden nicht lange. Er wurdeermordet, und die Monarchie wieder unter einemHaupte, den Canut, vereinigt. Dieser Monarchsuchte sich durch seine Vermahlung mit EtelredSWittwe, durch Gerechtigkeit und durch Güte auf dem

erober-