n6 Geschichte der christlichen Religion.
konnte, die menschliche Natur mit der göttlichenzu vereinigen. Ehe er dieses noch that, ward vieleJahrhunderte vorher dem ganzen menschlichen Ge-schlechte ein Erlöser verheißen. Die Wcißagungenwurden erfüllet; er kam und nahm in dem Leibe ei-ner Jungfrau die elende Gestalt der Sünder an, undward den Menschen, ihre Sünde ausgenommen, inallen Stücken gleich. Er verkündigte in dem nie-drigsten Aufzuge die göttlichste und erhabenste Tu-gend. Seine menschlichen Handlungen und seinTod für die Versöhnung unsers Geschlechts bewie-sen seine Menschheit, und seine Wunder; und dienoch größern Wuuder seiner Jünger, bewiesen seinegöttliche Sendung und Natur. Er starb, und ver-söhnte durch sein Leiden und seinen Tod die Men-schen mit der Gottheit. Gott ist bereit, wenn siediese Versöhnung nicht von sich stoßen, sie selig zumachen. Nachdem er das Amt eines Prophetenund Hohenpriesters für die Menschen vollendet hatte,stand er von den Todten auf, und setzte sich zur Rech-ten seines Vaters, und herrschet nunmehr, bis erzum Gerichte wieder kommen wird. Alles, was er inseiner Erniedrigung that, das that er als Gottmensch;beyde Naturen nahmen Theil daran. Alles, wasder erhöhete und verherrlichte Erlöser thut, auch dasthut er in einer Person Gott und Mensch. Er istder Versöhner, der Mittler, das Beyspiel, und derBeherrscher der Menschen. In ihm, und durch denGlauben an ihn sollen wir seiig werden. Dieses istdas Geheimniß der Menschwerdung und der Erlö-sung Jesu Christi .
Allein die Menschen sind verderbt; in ihrem na-türlichen Zustande vernehmen sie nichts von diesen
Geheim-