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Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
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Zweyter Abschnitt. 117

Geheimnissen: Wie sollen sie an diesen Erlöser glau-ben, und im Glauben an ihn seinem Beyspiele nach-wandcln? Der heilige Geist hat die Zueignungsi'iner Versöhnung übernommen; er hat sich vondem Sohne nach dem ewigen Rachschlusse derGottheit senden lassen. Er ist es also, der durchgewisse ordentliche Mittel diese großen Wahrheitenbekannt, und, wenn sich die Menschen nach der Be-kanntmachung desselben, seinen fernern Wirkungennicht widersehen wollen, auch kraftig bey ihnenmacht. Widerstreben sie ihm nicht: so überzeugt ersie von ihrem Elenoe und der Nothwendigkeit derErlösung; fahren sie fort, sich ihm zu überlassen: sowirkt er den Glauben, oder das zuversichtliche Ver-trauen in ihnen, daß sie um Jesu Christi willenselig seyn werden. In diesem seligen Augenblickewerden sie dieses Glaubens wegen von Gott für ge-recht erklaret, und sie genießen die Früchte der Gnug-thuung ihres Erlösers. Hier wird auf keine Werkegesehen; denn sie konnten vor dem Glauben keineWerke thun, die sie in den Augen des heiligen Got-tes der Seligkeit würdig gemacht hätten. DieWerke der Glaubigen sind, wenn sie den göttlichenGeboten gemäß sind, Folgen, aber nicht Ursachen, ih-rer Rechtfertigung. Denn, wenn sie durch denGlauben die Gerechtigkeit Jesu Christi empfangenhaben: so erhalten sie von dem heiligen Geiste dieKräfte, heilig zu wandeln. Brauchen sie dieseKräfte mit Furcht und Zittern: so werden sie erhal-ten, und erlangen eine immer größere Starke derHeiligkeit. Dieses ist die Lehre von der Gnade.

Aber was brauchet Gott für Mitte!, den Men-schen diese Gnade mitzutheilen, und wenn sie dieselbe

H 5 dadurch,