n3 Geschichte der christlichen Religion.
dadurch, daß sie sich nicht widersetzen, annehmen,sie in dem Besitze derselben zu erhalten? Diese Mit-tel sind die Verkündigung und Betrachtung desgöttlichen Worts, denn der Glaube kömmt aus derPredigt; das Gebet; ferner die Taufe mit Wasser,und endlich das Gedächtnißmahl des Todes JesuChristi . Dieses sind nicht bloße unfruchtbare Fey-erlichkeiten. Die Taufe ist mehr, als eine heiligeCeremonie; denn sie ist ein Bad der Wiedergeburtund der Erneuerung im heiligen Geiste. DasAbendmahl ist nicht blos der Genuß eines geheilig-ten Brodtes und Weines; es ist der Leib und dasBlut Christi , was wir empfangen. Diese geheim-nißvolle Handlung ist eine wirkliche Gemeinschaft andem ieibe und Blute des Herrn. Um deswillen sinddie Wirkung des göttlichen Wortes und des Gebe-tes, die Taufe, und das Abendmahl des Herrn Ge-heimnisse, die wir glauben, aber nicht erklaren undbegreifen sollen. Dies ist die Lehre der Offenbarungvon den Gnadenmitteln.
Diejenigen also, an welchen die VersöhnungJesu Christi durch die Gnade und Zueignung seinesGeistes kräftig geworden ist, haben gewisse Pflich-te!, zu erfüllen. Was verlangt aber die SittenlehreJesu Christi von ihnen? Ihr Hauptinhalt ist dasgöttliche von ihm selbst erklärte und richtig bestimmteMoralgesetz, zu dessen Beobachtung die Menschen,nach ihren besondern Umstanden und Lebensarten,auch ohne einen Erlöser, schon verbunden waren.Denn eben die Uebertretung desselben hatte seine Er-lösung nothwendig gemacht. Doch alle Handlun-gen, die nach diesem göttlichen Gesetze eingerichtetsind, werden dadurch christliche Tugenden, und also
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