iZ2 Geschichte der christlichen Religion.
nen Quellen trinken wollen, wenn man sie einmalkennet?
Eine solche Geschichte kann uns auch gewisserin unserm Glauben machen. Man lernt, daß sichdie Wahrheit allezeit wider den Irrthum erhaltenhabe. Man darf weder vor den Feinden, noch vorden Verfälschern des Glaubens, in unsern Tagenzittern, und in der heilsamen Lehre, die man ausder Offenbarung erlernt hat, wanken. Die Reli-gion ist so oft bestritten und verfälscht, und sowohl dieAngriffe, als die Verfälschungen, oft entblößt wor-den, daß nunmehr der Irrthum nicht leicht Gestaltenerfinden wird, in denen er nicht schon da gewesen undentlarvt worden seyn sollte. Es ist seine Art, daßer sich endlich erschöpft.
Endlich können, oder sollen vielmehr, Betrach-tungen dieser Art über die Schicksale der Religionuns gottseliger und dankbarer gegen die Gottheitmachen. Man findet nicht allein eifrige, sondernauch heilige Bekenner der Wahrheit, große Bey-spiele in allen Tugenden, nicht allein in allen Ver-folgungen , sondern auch in allen Lastern, unüber-windliche Christen. Wer sollte solchen erhabnenund von Gott selbst geleiteten Vorgängern nichtnachwandeln wollen? Und wer die Wahrheit liebtund die Wahrheit gefunden hat, wird der nichtder Gottheit danken und ihre Liebe gegen das mensch-liche Geschlecht verherrlichen, daß er demselben inallen, selbst in den finstersten Zeiten, Mittel gege-ben hat, ihn, und in ihm sein wahres Glück zu fin-den ? Wie sehr ist es zu beklagen, daß der großeGeist des Bischofs Boßvet seine Ursachen hatte, war-um