Part 
Bd. 2 (1782)
Place and Date of Creation
Page
19
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image
 

Von dem Patticipio. §. 460.461. 19

Deutsche Gehör: eine reirze^dere, einnehmende-re Gestalt, ein wohlhabenderer'Manu, einbleibenderes Vergnügen, eine dringendereITloch u. s. f. Wer hat ein so hartes Gehör, daßer diesen Mißklang verkennen könnte? Da aber beydem uneoncreseierten Comparative, ingleichen beydem Superlative, er werde nun concrescieret odernicht, diese Ursache wegfallt, so sind sie auch dieserEinschränkung nicht unterworfen. Man sagt daherohne Bedenken, diese Gestalt ist noch reifender,die reitendste Gestalt, sticke ein Vergnügen,welches noch bleibender ist, das bleibendsteVergnügen, das fließendste Gedicht, die drin-gendste Z^och, die drückendsten Sorgen u. s. f.Wenn nun sowohl der Sprachgebrauch als auch derWohlklang den Gebrauch eines Partieipii Präsencisverbiethen, so muß man einen andern Ausdruck wäh-len, oder umschreiben: für nürzcnde oder die nüsrzendsten Sachen, sagt man nützliche oder dienützlichsten, ein liebenderMensch, ein Mensch,welcher liebt, oder, wenn der Nebenbegriff nichtim Wege stehet, ein Verliebter.

M. Das Participium Prateriti.

§.461. Nicht so eingeschränkt ist das Partici-Dessen Ve-pinm der vergangenen Zeit, denn da die Deutschen deutung.dasselbe einmahl dazu bestimmt haben, die mangel-. haften Zeiten der einigen Form, welche sie haben,und die ganze ihnen fehlende zweyte Form vermit-telst desselben zu umschreiben, so ist auch von allenVerbis üblich, sie seyen nun transitiv oder intran-sitiv, absolut oder reciprok, persönlich oder unper-sönlich : er Kar geschlagen, ich bin gegangen,ich habe mich erinnert, es hat gedonnert/In

B 2 allen