Adverbium. 2. Bildung. §. 474. 47
II. Bildung der Adverbien.
§. 474. Da kein Rcdetheil eine eigene oder be- Von ibr-xstimmte Form hat, so gilt solches auch von den Ad- §°rm übxr-verbien, und zwar von den Beschaffenheitswörtern 'so sehr, als von den Umstandswörtern. Beyde sindeben so oft Wurzelwörter, als abgeleitet oder zusam-men geseht. Zu den Wurzelwörtern müssen auchdiejenigen gerechnet werden, welche theils um dergelinden'Aussprache des gelinden End-Consonan-ten willen, im Hochdeutschen das e annehmen:mürbe, trübe, müde, behende, gerade, ge-schwinde, blöde, milde, gelinde, lange, (vonder Zeit, aber lang, von Verhänge,) bange, feige,schräge, geringe, enge, träge, döse, leise, lose,(für schalkhaft, aber los, abgelöset,) weise, iapi-euz.Dieses e bekommen auch viele, welche sich auf ein b>endigen, ehe, frühe, nahe, vermuthlich den Hauchzu bezeichnen, und die Schreibart zu sichern, welldas End h sür sich allein nicht ausgesprochen wer-den kam,. Aber rauh, roh, froh, ^eure, dünsne, dürre und gerne folgen diesem Beyspiele ge-meiniglich auch, obgleich nicht aus eben denselbenUrsachen; in Ansehung des gerne ist indessen derGebrauch noch nicht völlig allgemein. In denübrigen Fallen, wo entweder kein weicher End-Con-sonant vorhanden ist, oder wo derselbe hart lautet,würbe dieses e fehlerhaft seyn; folglich lieb, ab,(im Oberdeutschen ehedem abe, gleichfalls mit die-sem mildernden c,) ob, fremd, rvild, (auch schonnicht selten fremde, rvilde,) rund, bald, derb, >grob, !ieb u. s. f. obgleich zu vermuthen ist, daßwenn die Sprache noch eine beträchtliche Zeit in derCultur fortschreitet, noch mehr einsylbige Wörteraus allen Redetheilen dieses e annehmen werden,
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