Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
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l.TH. 2.Abjcyü. 9. Kap.

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den Wörtern gemeiinglich angehänget wird, eigent-lich unnöthig ist, obgleich nirgends im Hochdeut-schen beynahe allgemein ist. Meiland, welchesehedem nur wilen, wilin, und in den spätern Zei-ten wilem, weitem, weilund lautete, ist von demUmstandsworte weil und dieser Ableitungssylbe.In vornen ist diese Ableitungssylbe verdoppelt,weil die eigentliche Bedeutung des n in vorn be-reits zu unkenntlich geworden. Indessen ist vorn,oder wenn man zu Vermeidung der Einsilbigkeitdas mildernde e für nothwendig hält, vorne bcj'strals vornen. Daß in den Nahmen der Himmels-gegenden osteu, wesren, süden und norden, dieEndsylbe wahrscheinlicher auch diese AbieitungS-sylbe-ust, ob man sie gleich als eigene Nahmen gernmit großen Bustaben schreibet, ist bereits im er-sten Theile bey den Substantiven geäußert worden»Überhaupt gilt von dieser Ableitungssilbe, was vonallen alten gilt, deren Bedeutung nicht mehr klarempfunden wird; wo der Sprachgebrauch sie nichtallgemein anerkennet, da ist sie fehlerhaft. N?eislen, dieweiien, gleichwshlen, abermahlen,jedesmahlcn, die schon angeführten darinnen undworinnen, sind daher im Hochdeutschen verwerf-lich, wo man nur weil, dieweil, gleichwohl,abermahl, jedesmahl, darin und worin sprichtund schreibt. Eben so tadelhaft sind hier die Ober-deutschen Formen bmlichen, schriftlichen, gänz-lichen, kürzlichen u.s.f. für bittlich, schriftlich,gänzlich, kürzlich, weil, wie wir sogleich sehenwerden, lich schon eine Ableitungssylbe für Um-standswörter ist, daher sie keiner neuen bedarf.

. er, in folgenden: immer, nimmer, Heuer,aber für wiederum, wieder, lauter, nichts als;besonders in den Präpositionen wider, unter, über,

nieder,