Adverbium. 2. Bildung. §. 475. 51
nieder, außer. In eher und ferner scheinst eseigentlich die Endung des Comparatives zu seyn.In gestern, ehedem gelleren, gelieroi,^ Nieders.gisteren scheinen beyde Ableitungssylben verbundenz» seyn, daher das Wort in manchen gemeinenMundarten nur gester lautet; welche Form imHochdeutschen fehlerhaft feyn würde, ob sie gleich ansich analogischer ist, als gestern. Im Oberdeut-schen ist eö noch sehr gewöhnlich, vermitteist dieserAbleitungssylbe Beschassenheitswörter zu Umstands-wörtern zu bilden, wenn eine Art und Weise be-zeichnet werden soll, zum deutlichen Beweise, daßder Unterschied zwischen den Umstandswörtern undBeschaffenheitswörtern von der Nation zu allen Zei-ten empfunden worden: er ist kranker forrgerei-sec, er hat mich unbekleideter angetroffen,wir haben ?s ihm rviederhohlrer gesagt, er ijtrodrer nach Hause getragen worden u.f.f. ImHochdeutschen, wo man dafür in den meisten Fäl-len die Beschassenheitswörter gebraucht, und sie auchmit allem Rechte gebrauchen kann, weil die Be-stimmung wirklich an dem Dinge befindlich ist,würde diese Form ein Fehler seyn, so analogisch undrichtig sie auch an sich seyn mag. Unsere neuernSprachlehrer, welche nicht wußten, was sie aus die-ser Endsylbe machen sollten, haben allerley darübergeträumet, welches man, wenn man tust hat, bei)ihnen selbst nachlesen kann.
lich, freylich auch eine sehr fruchtbare Ablei-tungssylbe für Beschassenheitswörter, ader auch häu-fig für Umstandswörter, eine Art und Weise zu be-zeichnen, in welchem Falle sie mit der Engl. ähnli-chen Sylbe —I/, in^reaciv, liiol^x u. s. f. über-eilt kommt: kürzlich, gemeiniglich, schließlich,
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