Adverbium. 2. Bildung. §.478. 6z
Ableitungssylb.cn oft sehr weit; z.B. glaud?>afsriglich, dauerhaftiglich, vottheiihaftiglich,und wiederum Umstandswörter daraus zu bilden,glaudhasiiglicheii, dauerhaftiglichcn; wofürder Hochdeutsche mit mehr Verstand und Deutlich-keit glaubhaft, dauerhaft sagt. Glaubhafng-lichen, welch ein Begriff, wenn jedeAbleitungssylbeihre eigene bestiminte Bedeutung haben soll! Istaber eine und die andere ohne Bedeutung, so sindsie weiter nichts als müßige gedankenlose Verlan-gerungen, welche nurj den Mund füllen und nichtsals einen leeren Schall Zurück lassen. Durch diesegedankenlose Häufung der Ableitungssylben habendie Griechische, Römische, Englische und andereSprachen einen der schahbarsten Vorzüge einer je-den Sprache, ich meine den Sih des Tones auf derStamm - und Wurzelsylbe verloren, und die wegenihrer Regelmäßigkeit so sehr gerühmte OberdeutscheMundart war in den mittlern Zeiten, da sie in ih-rer Cultur ohne Geschmack zu Werke ging, im Be-griffe, auch die Deutsche Sprache um diesen Vor-zug zu bringen. Dem Engländer fällt cS mchtschwer glaubhaftiglich und Ilaubhaftiglichcnzu sprechen ; allein der Deutsche muß Ilaubhaf--riglich und glaubhaftlglichen sagen, und so istdie Stammsylbe glaub um allen ihren Ton. DieHochdeutsche Mundart steuerte diesem Unwesen nochzu rechter Zeit, märzte alle diese müßigen Verlän-gerungen wieder aus, ehe sie noch durch den allge-meinen Sprachgebrauch geheiliget wurden, und er-hielt also eine der vorzüglichsten Eigenheiten derDeutschen Sprache.
icht, (niemahls l'gt>) mit den Substantiven ge-mein , obgleich in anderer Bedeutung. Sie bedeu-
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