66 i.TH. 2.Abschü» 9. Kap.
5. Dienet diese Ableitungssylbe auch, abstracteSub«stantiva auf kcir von wurzelhaften Beschaffenheits-wörtern zu bilden. Von fromm, harr, fuß,feucht, matt, klein, blöde, gerecht, gedan-kenlos u. s. f. kann man nicht sagen Lrommkeir,Harckeir u. s. f. sondern sie müssen erst diese Sylbeannehmen: Frömmigkeit, Härtigkeit, Süßig-keit, Feuchtigkeit, Mattigkeit, Ixleinigrcit,Blödigkeit, Gerechtigkeit, Gedankenlosigkeit;wovon der Grund ohne Zweiffel in der nunmehr einwenig dunkel gewordenen Bedeutung der Sylbe kcirlieget. Da diese Ableitung aufig bloß um der ge«dachten Substantiven willen geschiehet, so sind auchdie damit gemachten Beschaffenheitswörter für sichallein nicht üblich. Für frömmig, bärtig, fnßigu. s. f. sagt man fromm, harr, fuß. 4. Endlichdienet diese Sylbe auch, Umstandswörter zu Be-schaffenheitswörtern zu erheben, doch nur in der Ab-sickt, um sie concrescieren, oder als Adjectiva gebrau-chen zu können. Bey den Bestimmungswörtern desSubstantives ist bereits bemerket worden, daß keinUmstandswort, so bald eS nur mit einiger Klarheitals ein solches erkannt worden, im Deutschen als einAdjectiv gebraucht werden kann, sondern vorher durchdie eigenen Ableitungssylben er und ig zu einem Bs-schaffenheitsworte erhöhet werden muß. Die Sylbeig ist in diesem Falle die fruchtbarste. Vermittelstderselben können die Umstandswörter bald, jetzt,heute, da, bisher, dorr, vor, gestern, oben,hier, mahl, voll, ein, mein, dein, fein, nieder,nicht, rvider, gemeiniglich mit Wegwersung ih-rer Ableitungssylben, in die Adjective, der baldig«?,jetzige, heutige, dasige, bisherige, dorrige,vorige, gestrige, obige, hiesige, ehemahlige,vormahlige, mehrmahlige u. s. f. völlige, ei-nige,