Adverbium. 4. Steigerung. §. 487. 91
den können. Es ist daher der Sache gemäß, vonihr eigentlich bey den Adverbiiö zu handeln, obgleichbey der gewöhnlichen Folge der Redetheile in denSprachlehren diese jehre nach der ^ehre von den Ad-jectiven vorgetragen werden muß. Ich sahe dicseUnbequemlichkeit bey der Deutschen Sprachlehrepickit vorher, daher ich diese Ordnung beybehielt,weil ich mich nicht gerne ohne Noth von dem ge-wöhnlichen Vortrage entfernen wollte. In deinAuszüge aus der Sprachlehre bin ich diesem Üb-l-stände dadurch ausgewichen, daß ich das Adver-bium unmittelbar auf das Substantivum folgen las«sen, welche Stelle ihm zunächst und eigentlich ge-bühret, weil im Deutschen alle Bestimmungswör-ter des Substantives cm-5 Adverbiis concrescieretwerden.
Der Begriff des Unselbständigen, so wie erdurch ein Adverbium ausgedruckt wird, ist seinerNatur nach einer Erhöhung oder Verminderung fä'°.hig, und diesen Umstand haben die Spracherfinderoft an dem Worte selbst zu bezeichnen gewußt. Be-zeichnet das Adverbium seinen Begriff schlechthinund überhaupt, ohne alle Vergleich»»«- oder Be-stimmung des Grades, oder vielmehr noch bestimm-ter, ohne alle Bezeichnung dieses Grades an demWorrc selbst, so stehet es im positiven Stande,oder es ist ein positives Adverbium: die Son-ne scheinet vvarm, der Baum ist hoch. In,er vvird heute mehr gelobt als gesiern, wirdzwar wirklich eine Vergleichung und ein höhererGrad bezeichnet, weil aber dieser Begriff nicht un-mittelbar an dem Adverbio cplobt selbst, sonderndurch eine Umschreibung ausgedruckt wird, so ste-het es im positiven Stande. Wird aber der hi^-here Grad durch eine eigene Art der Flexion oder
> Biegung