Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
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Adverbium. 4. Steigerung §. 490. 95

Umlaut, wenn er dessen fähig ist, und nicht einDoppellaut ist: arm, ärmer, am ärmstemschwarz, schwärzer, am schwär;sten. Indes-sen sind auch hier manche ausgenommen, welche denUmlaut, wenigstens im Hochdeutschen, nicht leiden,ob sie gleich denselben in den gemeinen Mundartenbekommen. Die vornehmsten sind: abgeschmackt,weil es ursprünglich ein Participium ist, blaß, (inden gemeinen Mundarten blässer, am blässesten,)bunt, fahl, falsch, flach, froh, gemach, ge-rade, geschlank, glarr, hohl, hold, kahl, karg,knapp, lahm, laß, träge, los, welches doch nurselten gesteigert wird, lose, leichtfertig, marr,morsch, nackt, platt, plump, roh, rund, sacht,eigentlich ein Niederdeutsches und in, Hochdeutschennur in den gemeinen Sprechalten übliches Wort,sanft, farr, schlaff, schlank, starr, stolz, straff,stumm, stumpf, toll, voll, (beyde in den gemeinnen Sprecharten mit dem Umlaute,) und zahm.Ist der Vocal des Wurzellautes ein Doppcllaut, ssist der Umlaut im Hochdeutschen gleichfalls unge-wöhnlich, faul, fauler, am faniesien, rauh.,rauher, am rauhcsren, so auch grau, rauch u. s. s»Die gemeinen Sprecharten behalten auch hier denUmlaut, räuher, am räuhesten, werden aber da»durch im Hochdeutschen widrig. Die mit Nach^Wen abgeleiteten Adverbia, und alle Participia,sie seyn PräsentiS oderPräteriti,belommen den Um-laut gleichfalls nicht: lasterhaft, lasterhafter, amlasterhaftesten, wohlhabend, wohlhabender,am wohlhabendsten, verhaßt, verhaßter, amverhaßtesten. Sa auch clie Beschaffenhcit6wc->ter, welche nach dem Muster des Participsi Präte-riti gebildet sind, bejahrt, betagt, bewandert, ge-wogen, verrucht, verbublc u. s. s