Adverbium. 4. Steigerung. §.494. ror
brauch nicht, sondern müssen concrefciert werden.Ich kann daher nicht sagen, derMann ist schonst,das Haue ist größt, ob, ich gleich sagen kann, derschönste Mann, das Haus ist das größte unster allen. Ich weiß von dieser Erscheinung keinenandern Grund anzugeben, als daß man durch diedunkele Empfindung verleitet worden, die Superla-tive nach Art der aus Umstandswörtern gebildetenAdjectiven zu behandeln, (S. §.484.) welche gleich-falls nicht als Bcschaffenheitswörter üblich sind; eSmüßte denn in dem Begriffe des höchsten Gradesetwas liegen, was sich zwar concret, aber nicht al>stract denken lasset, wie aus folgenden Arten desGebrauches wahrscheinlich n5ird.
Einige wenige Superlative sind auSgensmmen,und können auch abstract gebraucht werden. Derglei-chen sind äußerst, höchst, jüngst, längst, und die imgemeinen ieben üblichen meist und leyt, doch insge-sammt nur als Umstandswörter, höchst und äußerstvor Beschaffenheitswörtcrn,den höchsten Grad zu be-zeichnen, höchst oder äußerst lasterhaft, jüngst fürneulich, längst für vor langer Zeit, meist, dem größ.ten Theile nach, und leyr für neulich; ferner diein der gesellschaftlichen Höflichkeit üblichen gehor-samst, unrerchänigst, freundlichst, gnädigst,allergnädigst, vcrbundenst, verbindlichst, undandere mehr, doch gleichfalls nur als Umstandswör-ter, eine Art und Weise zu bezeichnen: ich dankegehorsamst, Se. Majestät haben gnädigst be-fohlen u. f. f. Allerliebst ist vielleicht daö eini-ge, welches als ein wahres BeschaffenheitSwortabstract gebraucht wird: das ist allerliebst, essahe allerliebst aus, er machte es ganz aller-liebst.
G 3 Sollen