Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
106
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IO6 I.TH. 2.Abschn. 9-Kap. Adverbium:c.

an solchen fremden Verbindungen und Wendungenfehlet, welche durch ungeschickte Überseher in dieSchriftsprache gekommen sind: so ist doch diese wirk-lich gut Deutsch , und kommt schon bey dem Ottsricdund andern alten Schriftstellern häufig vor, welchewohl noch an keine Nachahmung des Französischendenke!, konnten.

Auf ähnliche Art muß die wirkliche Steigerungumschrieben werden, wenn entweder der Gebrauchoder der Wohllaut nicht verstatten, sie an dem Worteselbst vorzunehmen, wozu die Umstandswörter mehrund an; meisten gebraucht werden: sey meinerkünftig mehr eingedenk, dieses ist noch mehrwahr, als jenes; was am meiste-? wahr ist;ihn; war unter allen an; n;eiften angst u. s.f.

Man hüte sich, den Comparativ nicht da zu ge-brauchen, wo keine wahre Vergleichung ist, sondernvielmehr eine Exelusion Statt findet, »^r ist mehrtraurig als lustig , kaun nicht Hessen , er ist trau-riger als lustig, weil hier eigentlich keine Subje-cte mit einander verglichen werden, sondern der gan-ze Ausdruck nur so viel sagt, er ist nicht sowohltraurig, als vielmehr lustig. Selbst wenn anzwey Subjecte!? zwey verschiedene Beschaffenheitenin Ansehung des Grades der Stärke mit einanderverglichen werden sollen, ist der Comparativ alleinnicht hinlänglich. Cajus war trauriger, als Ti-tius lustig war, bester, Casus war in einem hö-hern Grade traurig ais Tinus lustig; oder nochbestimmter, des Lajus Lustigkeit war lebhafter,merklicher, größer u. s. f. als des Titius Trau»-rigkcir.

Zehntes