Von den Präpositionen. §. 499. 109
Wurzelwörter andeuteten, wozu bey dem Fortgang«der Cultur nach und nach abgeleitete, und selbst zu-sammen gesetzte Wörter kamen. Und so entstandendie Präpositionen und ihr Gebrauch.
Indessen findet sich doch in diesem Stücke einsehr merklicher Unterschied unter den Völkern undSprachen. Einige sind vielleicht nie auf das Mit-tel gefallen, solche Verhältnisse an dem Worte selbstauszudrucken, oder wenn sie auch anfänglich darauffielen, fo haben sie es doch bey erkannter Unzuläng-lichkeit wieder verlassen, und diese haben gar keineCasus für die Nennwörter, folglich auch keine ei-gentliche Declination, fondern bezeichnen alle solcheVerhältnisse durch Präpositionen, wie z. B. dieFranzosen und Engländer. Andere gebrauchtendas Mittel der Declination wirklich, und behieltenes da, wo es einmahl eingeführet war, auch bey demFortschritte der Cultur bey, druckten aber die neuen,oder mit mehr Klarheit empfundenen alten Verhält-nisse durch Präpositionen aus. Da jedes Volk da-bey seinen eigenen Weg ging, und seiner eigenenArt dunkeler Vorstellungen folgte, fo zeigt sich auchhier eine so große Verschiedenheit. Die Deutschenverließen den Weg frühe, daher ist ihre Declinationsehr mangelhaft, und ihr Gebrauch der Präpositio-nen häufig; die Griechen und Römer behielten denWeg der Declination länger bey, und bildeten ihnnoch eine Zeitlang aus, daher ist bey ihnen der Ge-brauch der Präpositionen sparsamer; sie setzten sichund ihre Sprache aber dadurch der Unbequemlichkeitaus, daß die durch die Declination bezeichnetenVerhältnisse in vielen Fällen dunkel und zweydeutigsind, weil der nackte und einfache Declinations-lauteinen Begriff freylich nicht so bestimmt und deutlichbezeichnen kann, als ein eigenes Wort von bekann-ter