Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
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nc > i.TH. 2.Abschn. lo.Kap/

ter Bedeutung. Es gibt Völker, welche in der De-clination nsch weiter gingen, als die Griechen undRömer, Z. B. die iappländer, welche dreyzehn undmehr Casus haben. Allein, da ihre Casus in blo-ßen Präpositionen bestehen, welche dem Worte nurangehänget werden, so ist das nur eine besondere Aredes Gebrauches der Präpositionen.

Es erhellet hieraus, theils daß die Declinationund der Gebrauch der Präpositionen nur eine undeben dieselbe Bestimmung haben, indem sie bloßzwey verschiedene Mittel zu Erreichung einer undeben derselben Absicht sind, theils aber auch, daßder Gebrauch der Präpositionen bestimmter unddeutlicher ist, als die Declination, welche durch ih-ren unbestimmten Declinations-Laut ein Verhält-niß nur sehr dunkel ausdrucken kann, und oft meh-rere sehr verschiedene Verhältnisse zugleich bezeich-nen muß. Durch vollständigere Declinationen ge-winnet zwar die Kurze der Rede, aber nicht dieDeutlichkeit und Verständlichkeit, und diese ist dochdie erste und wesentlichste Absicht der Rede, welcherdie Kürze nur sehr weit untergeordnet ist. Es er-hellet daraus ferner, daß eine Sprache mit mangel-hafter Declination in tausend Fällen Präpositionengebrauchen muß, welche eine mit vollständigemdurch die bloße Declination bezeichnen kann.

Daß die Präpositionen wahre Umstandswörter,folglich Adverbia sind, erhellet theils aus dem Be-griffe, welchen sie bezeichnen, der nichts an demDinge selbst befindliches, sondern ein bloßer Um-stand ist, theils aus ihrem Baue und Wesen, in-dem sie wahre Umstandswörter entweder dem erstenBaue oder der nachfolgenden Ableitung und Zu-sammensetzung nach sind, und daher auch wie andereUmstandswörter, d. i. außer der Bezeichnung des

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