Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
111
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Von den Präpositionen. §.499.500. m

Verhältnisses selbständiger Dinge, gebraucht werdenkönnen. Allein, da das Verhältniß, welches siebezeichnen, eine eigene Art Umstände ist, daher sieauch in ihrem Gebrauche von andern Umstands-wörtern abweichen, so verdienen sie immer als eineigener Redetheil betrachtet zu werden, und zwareben so gut, als die Zahlwörter, Artikel und Pro-nomina, welche bloße concrescierte Umstände andeu-ten, obgleich die Präpositionen keine eigene Bie-gungssylbe haben, welche ihren Unterschied von an-dern Umstandswörtern andeutete.

Man nennet diesen Rcdetheil eine Präposi-tion, weil er dem selbständigen Ding?, dessen Ver-hältniß er andeutet, gemeiniglich vorgesetzet wird.Da dieser Nahme von einem bloßen zufälligen Um-stände herrühret, indem es Sprachen gibt, welcheihre Präpositionen unmittelbar hinten an das Wortanhängen, und manche Präpositionen selbst imDeutschen und lateinischen hinter ihrem Nennwortestehen, so ist er freylich nicht der schicklichste. Derdurch eine bloße buchstäbliche Übersetzung darausgebildete Deutsche Nahme Dorwort hat noch denFehler mehr, daß vor in der Zusammensetzungnicht so bestimmt ist, als außer derselben, daherVorwort eben so gut auch das Pronomen bedeutenkann. S. §. 5Z?. Ich habe daher den lateinischenNahmen dem Deutschen so lange vorgezogen, bissich ein schicklicherer Nahme ausfindig machen läßt,der das Wesen und die Bestimmung dieses Rede-theiles genau bezeichnet.

§. 500. Die Präpositionen sind ihrem Ursprun- Sie sindge nach Umstandswörter, folglich auch Adverbia , >^hre Ad-und heissen nur in so fern Präpositionen, als sie einebesondere Art von Umständen, nähmlich das Ver-hältniß