Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
178
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i78 Th. 2. Abschn. iO. Kap.

mir da gewesen, drey Tage vor der Hochzeit,vor diesem, vor dein, vor einigen Iahren»In einigen Fällen, besonders im gemeinen ieben,hiernach mit dem Genitive: vor Alters, d.i. ehe-dem, in alten Zeiten, vor Abends, vor lVin»rers, vor Nachts; aus welcher letztem Form,welche nicht der Genitiv seyn kann, erhellet, daßauch die beyden vorher gehenden nicht Genitive, son-dern Adverbia sind. (2) Dem Orte nach. So-wohl (a) eigentlich, im Gegensatze des hinter: vordein Thore stehen, vor der Thür sitzen, vorjemanden niederfallen, vor dem Tische liegen,das schwebt mir vor den Augen, er ging vormir her, vor mir hin, vor dem Thore späte-ren gehen, vor der Hand. Als auch figürlich,

(b) eine Gegenwart: er that es vor meinen Au-gen, vor Gott unrecht seyn, Gott vor Augenhaben, vor jemanden aufstehen, ich schämemich vor mir selbst, vor einen: verstummen.

(c) Ein Bestreben, die Gegenwart eines Dinges zuvermeiden: vor einem fliehen, davor laufen,weichen, die Flucht vor ihm ergreisfen, sichvor ihm verbergen, verstecken, Geheimnissevor jemanden haben, vor etwas bedecb't, ge-sichert seyn, Friede, Ruhe vor etwas haben,behüt uns vor der Hölle, (d) Eine Empfin-dung, welche zugleich mit diesem Bestreben verbun-den ist: vor einer Sache erschrecken, sich vorihr entscrzen, fürchten, einen Abscheu vor et-was haben, vor etwas zirrern. Wird der Ge-genstand der Richtung, des Interesse bezeichnet, sosiehet für, ich zittere für dich. d.i. um deinetwil-len, für etwas sorgen, (e) Eine wirkende Ursa-che, ohne Artikel des Substantives: vor Hungersterben, vor Durst verjchmachren, vor gro-ßem