x.Kap. Erklärung derselöett. §. 555. 22Z
det das Grundwort dabey noch andere Veränderun-gen, so sind sie bloß zufällig, und haben ihren Grundentweder in einer veralteten Mundart, oder auch ineinem Mißverstande. Dergleichen sind z. B.Machbar für Nachbauer, deo zunächst an unswohnet, von dem alten bauen, wohnen; Argsrvohn für Argroahn, von N?ahn, Meinung;Aalraupe , von rauben; der Lorber, Lorber-bäum, iauru« , zum Unterschiede von die Lorbeere.
Nicht so das Oestimmungsrvorr, welches da-bey allerley Veränderungen ausgesetzt ist. Die vor-nehmsten sind folgende. ,
1. Ist es der Biegung fähig, so verlieret es inderZusanunmfetzung der Regel nach die Biegungs-zeichen: Gpieluhr, von spielen, Hauschür fürHausesthür, GüMee für süßer Alee, . Die vie-len Ausnahmen kommen im folgenden vor.
2. Es erhalt nicht selten ein Zeichen der Zu-sammensetzung: entzroey für inzrvey , hülfsbeedürftig für hülfbedürftig; davon im folgenden.
z. Das mildernde e am Ende wird bald weg-geworfen, Lrühftunde, Llödsinn; bald einge-schoben, Schreibegebühr, Badegast^
4. Wenn durch die Zusammensetzung zweyConsonanten zusammen kommen, so gehet der ge-dehnte Ton des Bestimmungswortes zuweilen inden geschärften über, nach der im ersten Bande §.57schon bemerkten Analogie. Freylich nur selten,weil die entgegen stehende Analogie, daß die Zu-sammensetzung an dem Tone nichts ändern soll, anthäufigsten und stärksten empfunden worden. In-dessen geschiehet es doch in Vortheil von vör, Wol-lust von rvöhl, jenseit von jener, Nachbar von
nahe,