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Bd. 2 (1782)
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222
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222 ,i.TH. z. Abschtt. Zusammensetzung,

Sprache leidet, wenn man zwey Begriffe zusammensetzt, wovon der eine den andern nicht auf eine faß»liche und leicht verständliche Art bestimmet. Un-geschickte Schriftsteller haben in den neuern Zeiteneine Menge solcher verwerflicher Zusammensetzun«gen gewagt, welche aber bey dem gegenwärtigenfeinern Geschmacke mit den im vorigen angeführtenihr Glück gewiß nicht machen werden, sondern nurDenkmahle der Unwissenheit und des rohen Ge-schmackes ihrer Urheber bleiben.

5. Zu den eben jetzt gedachten fehlerhaften Zu-sammensetzungen gehören doch diejenigen nicht, inwelchen ein oder auch beyde Theile seit ihrem Ur-sprünge veraltet sind, daher sie unö jeßt nicht an-ders als dunkel seyn können, obgleich der Begriffdurch den Gebrauch hinlänglich bestimmt ist. Der-gleichen sind z. B. dolmetschen, Antlitz, Vlach-feld, Böhnhase, Diebstahl, Dienstboche,Duckmäuser, Ralmäuser, Ehehalren, Elbo-gen, Trunkenbold, Hahnreih, Rnoblauch,Böservicht, und andere mehr, welche zu ihrer Zeit,selbst den Theilen der Zusammensetzung nach, ver-ständlich genug waren.

zvercinde- §. 555. Da das Grundwort auch nach der Zu-rung zweyer sammensetzung den Hauptbegriff des ganzen Wor-Wörcer in enthält, der durch den ersten Theil nur näher^ bestimmt wird, so bleibt es auch in der Zusammen-' setzung unverändert und gibt den Ton des Ganzenan. Es behält daher auch seine Biegung, wennes deren fähig ist, und wenn es ein Substantivumjst, eigentlich auch das vor der Zusammensetzunggehabte Geschlecht. S. §. 150, wo von dem Ge-schlechte solcher Wörter bereits gehandelt,.und zu-gleich die.Ausnahmen angezeiget worden. Erlei-det