Part 
Bd. 2 (1782)
Place and Date of Creation
Page
221
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image
 

i.Kap. Erklärung derselben. §.554. 221

aus der Zusammensetzung klar ersehen muß. Da-her ist deydlebig, nach dem Lateinischen smpln.bmm, verwerflich, weil bcyd hier viel zu unver-ständlich ist, selbst, wenn das Wort Elemente inGedanken ergänzet wird; überdies) ist es wider dieAnalogie der Sprache, das beyd auf diese Art inder Zusammensetzung zu gebrauchen. Achselrrä-ger, der auf beyden Achseln trägt, Augendiener,der nur vor den Augen dienet, Fungendrescher,der mit der Zungen drischt, (noch dazu eine harte,niedrige und unverständliche Figur,) befinden sichin eben dem Falle; !.enn der Analogie der Sprachenacy . uHlen sie einen bedeuten, welcher Achseln trä-get, reicher mit den Augen dienet, welcher Zungendrischt. Freylich gibt es eine Menge solcher Wör-ter, weiche wider diese Regel anstoßen, weil siezneiner Zeit gebildet worden, da der Geschmack unddie kla: e Bestellung dessen, was der Absicht derSprache angemessen ist, noch sehr ungebildet waren.Dergleichen sind z. B. Rupferstich, Schellen-schlirren, Blindschleiche, Brustwehre, Ader-lässen, NAllrommen, Scharmützel, Fuchs-schwänzen , Frauenzimmer, Jahrhundert, undhundert andere mehr, welche zum Theil sehr elli-ptisch sind, daher sich ihre Bedeutung nicht sogleichaus der Zusammensetzung ersehen lässet. Allein,da sie einmahl allgemein bekannt sind, und durchden Gebrauch eine bestimmte Bedeutung erhalten ha-ben, so muß man sie jetzt dulden, zumahl da man jetztdabey mehr an den einmahl bekannten Begriff, alsan die Art und Weise ihrerZusammensetzung denkt.Nur muß man keine neue Wörter dieser Art versu-chen, weil ein jedes neues zusammen gesetztes Wortseine Verständlichkeit allein von der Zusammen-setzung hat, folglich die erste und höchste Absicht der

Sprache