Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
236
Einzelbild herunterladen
 

2)6 l.TH. z.Abschn. Zusammensetzung.

^ a. Es bezeichne den Casum, doch nur denGenitiv in der Einheit. Eigentlich sollte diese Be-zeichnung nur alsdann Statt finden, wenn da6 Be-stimmungswort ein solches Verhältniß bezeichnet,welches auch außer der Zusammensetzung den Ge-nitiv erfordert; allein die Beyspiele zeigen, daßman diese Analogie nicht allemahl deutlich genugempfunden, daher diese Form oft angewandt wird,wenn gleich das Bestimmungswort durch den Ac-cusativ oder durch eine Präposition aufgelöset wer-den muß.

Die männlichen und sächlichen Wörter behaltendabey ihren gewöhnlichen Genitiv auf es oder s,en und ms. Den vollständigen auf es nur einigewenige, welche vermuthlich auch neuern Ursprungessind: Bundeslade, Bundesbruch, Landes-nähme, Geisteskraft, L,eibeserben, Todesnoth,Auzdrstheil, Gottesdienst, Gottesfurcht u.s. f.Den kürzern auf s weit mehrere: Aönigsmord,Huugersuoch, Blutsfreund, Eselsohr, Ha-bichtsnase, Himmeislichr, Monachsrose, ^1 nc--tagsbror, Mondsrvandelung, Schalksaugeu. s. f. Den Genitiv auf en: Bubenstück, Hrr-renstab, Heldenmut!,), Affenliebe, Bären-fchmal;, Borheniohn , Drachenblut, We-phamenzahn, LalLenbeiye. Den Genitiv aufcns: Lriedensfest, Friedensschluß, Herzens-angst, Giaubenshc!d,'lVillensn?elnung, Nah-ine^stag. Welchen Genitiv doch keine bekommenkönnen, welche ihn nicht hergebracht haben: Nar-renpossen, nicht Narrenspossen. Dagegen man-che, welche jetzt im Hochdeutschen ens haben, in derZusammensetzung den alten Genitiv auf en behal-ten : Samenkorn, und alle übrige mit diesemWorte, die Schadenfreude, Nahmen-Christ.