Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
286
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286 i.TH. 4. Abschn. Syntax.

Im vorigen ist bereits an seinem Orte gezeigeöworden, daß der Artikel eigentlich um derGattungö--wörter willen da ist, ihnen die Verlorne Selbständig--. keit wieder zu geben, daß er im Deutschen gedoppeltist, der bestimmte, der, die, das, welcher am schärf-sten bestimmet, und eil», welches nicht so genau be-stimmet; und daß der erste neben her auch dazudienet, die mangelhafte Deutsche Declination, be-sonders der eigenen Nahmen, zu ersetzen. S. Th. l.§. 259 f.

Gebrauch §. 591. Eigene Nahmen sind als solche ihrervor eigenen Selbständigkeit nach schon hinlänglich bestimmt.Nahmen, daher bedürfen sie als solche auch keines Artikels,S. Th. 1. §. 122. Manche sind dabey so sehr eige-ne Nahmen, daß sie auch die Declination durch denArtikel verschmähen, z. B. die Städte - und iänder-nahmen, wenn sie nicht ein Adjectivum vor sich ha-ben, S. Th. 1. §.2zi. Hingegen können die eige-nen Nahmen der Völker, Berge, Wälder, Meereund Flüsse, selbst zu Bestimmung ihrer Selbstän-digkeit den Artikel nicht entbehren, weil die appel-lative Beschaffenheit ihrer Nahmen noch zu neuund in zu frischem Andenken ist: die Elbe, derRhein , eigentlich ein jedes fiicßendcs Wasser, S.Th. 1. S. 2zi. Zu den eigenen Nahmen gehörenauch die Nahmen der Weltgcgendcn Osten, Nor-den, Süden, dVesteu, Morgen, Abend,Mittag, Mitternacht, welche, fo fern sie Welt-gegenden bezeichnen, gleichfalls keinen Artikel lei-den; ob es gleich wahrscheinlicher ist, daß sie hierAdverbia, als Substantiv« sind. Der heijse Sü-den nnd ähnliche Ausdrücke haben zwar Dichtergewaget, aber zugleich wider den gewöhnlichenSprachgebrauch.

§. 592,