Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
504
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5^4 i.TH. 4.Abschn. Syntax

let, oder die abweichende, welche um des Nach-druckes willen von der gewöhnlichen abweicht.

Allgemei- §. 760. Wenn wir sprechen, so drucken wir un-ner Giund- sere Empstndungen und Vorstellungen durch Wortes»tz derlei- ^,^ar aus, und unsere Absicht dabey ist, eben die-selben, Empfindungen und Vorstellungen in andernzu erwecken. Unsere Empfindungen und Vorstel»lungen betreffen allemahl ein gewisses Ding und des-sen Bestimmungen und Verhältnisse. In der jehrevon den? Ursprünge der Wörter ist bereits bemerketworden, daß wir uns bey der Eingeschränktheit un-sers Verstandes, und bey der rohen sinnlichen Art,wie der Mensch zur vernünftigen Erkenntniß undSprach? gelange ist, ein Ding mit allen seinen Be-stimmungen nicht auf einmahl klar denken, undnoch weniger es auf solche Art ausdrucken können,sondern das Ganze in eine Menge einzcler Vorstel-lungen und Begriffe auflösen, diese wieder in Ge-danken zusammen sehen, lind so wie dieses geschiehet,durch Worte ausdrucken muffen. Oder vielmehr,unser g.mzer Reichthum in Ansehung der Erkenntnißund Sprache bestehet aus einer Menge zu verschie-dmen Zeiten erworbener Begriffe und gebildeter Aus-drücke derselben, aus welchen wir in jedem einzelenFalle diejenigen heraus heben, welche unserer jedes-. mahligen Vorstellung gemäß sind, und sie zu einerverständlichen Rede an einander reihen.

In der Lehre von den Redetheilen ist bereits ge-zeiget worden, daß unsere Begriffe von den Dingenund ihren Bestimmungen von sehr verschiedener Artsind, und entweder das selbständige oder als selbstän-dig gedachte Ding, oder dessen Eigenschaft, oderdessen Beschaffenheit, oder verschiedene Arten vonUmständen , oder endlich auch ein Verbum betreffen.

Schon