2.K. Vsn der Folge der Wörter. §.760. 505
Schon aus diesen verschiedenen Classen der Begriffeund ihrer Ausdrücke erhellet, daß eine gewisse Ord-nung unter ihnen Statt finden müsse, wenn sie zueiner verständlichen Rede verbunden werden sollen,und daß eS nichts weniger als gleichgültig ist, wel-chcr Art man diesen oder jenen Platz anweiset, weilimmer ein Begriff zur Bestimmung des andern die-net, folglich eine gewisse angewiesene Stelle habenmuß, we>-m er seiue Absicht erfüllen und dasjenigebestimmen soll, was der Sprechende bestimmen will.Es ist daher nothwendig, dasjenige Grundgesetz auf-zusuchen , welchem die Menschen in der Folge undVerbindung ihrer Vorstellungen duukel folgen.
Der Ausdruck dunkel folgen wird nun nichtmehr anstößig seyn können, da man aus so vielenandern im vorher gehenden angeführten Fällen be-reits weiß, daß die ganze Sprache und ihre ganzeEinrichtung von rohen sinnlichen Menschen herrüh-ret, welche dabey nicht anders, als nach dunkelnVorstellungen der Schicklichkeit und Ähnlichkeit ver«fahren konnten. Aber eben um deswillen muß die-ses Grundgesetz sehr einfach, und iu der Absicht desSprechenden selbst sehr tief gegründet seyn, weil essich ihm gleichfalls von selbst und ohne klares unddeutliches Bewußtseyn aufdringe» mußte.
Dieses Grundgesetz ist denn nun kein anderes,als daß das unbestimmtere allemahl dem bestimm,tern, und zwar nach dem Grade seiner Bestimmtheitvorstehet, so daß eine ganze Rede oder ein Satz einewahre Steigerung ist, wo der Sprechende zn immerschäefern Bestimmungen fortschreitet, bis die Reiheseiner Vorstellungen am Ende des Satzes ihren völ-ligen Ausschluß erhält. Dieses Grundgesetz ist demMenschen und derMngeschränktheit seines Geistes so
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