z.K. Sätze. 2.Particip.Constr. §.826. 601
Zusammenkunft zweyer Präpositionen wieder einesprachwidrige und unerträgliche Härte macht. Kurzman löse die Zusammenziehung auf, wie man will,so wird sie sich allemahl in einem nachtheiligen Lichtezeigen.
Noch fehlerhafter und verwerflicher wird sie:
1. wenn ein Verbum rcciprocum auf diese Art ver-wandelt wird: der Schäfer, der, auf seinen Stabgelehnt, aus seiner Hütte heraus schauer, für,sich auf seinen Stab lehnend; weil ein thätigesVerbum lehnen, von welchem gelehnt allenfallsdas Participium Pasiivi seyn könnte, welcher aufseinen Stab gelehnet ist, nicht Vorhand»» ist.
2. Wenn die Zusammenziehung auf ein anderesSubstantiv als das Subject gehet, oder vielmehr,wenn vermittelst derselben zwey Subjecte in demSatze aufgestellet werden: der Berg, sein Gipfelmit Bäumen umkränzt, ragt in die N?c>lken,wo sich das Undeutsche und Widersinnige durch einesehr leichte Versetzung heben läßt: mit Bäumenumkränzt ragr der Gipfel des Berges in dielVolken, welche Zusammenziehung der Sprachevöllig gemäß ist, weil sie so ausgelöset werden muß:der Gipfel des Berges, welcher mit Bäumenumkränzt isr, ragt in die N)olken, oder der
Gipfel ist--umkränzt und raget in die
Wolken.
Alles, was in der Sprache eine Schönheit seynsoll, muß sich auf Sprachrichtigkeit und leichte Ver-ständlichkeit gründen; oder mit andern Worten,man darf sichs nie eher einfallen lassen, einen Ge-danken schön auszudrucken, als bis er erst seinegrammatische Richtigkeit hat. Erst alsdann kannman versuchen, ob er sich nicht auf eine erlaubte Artund ohne Nachtheil der Verständlichkeit abkürzen,lässet. Allein viele unserer witzigen Schriftsteller
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