Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
616
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6i6 2. Th. Von der Orthographie.

Nach der erweislichen n?ch- c) Folgen hieraus, §. 20.

sten Abstammung, z 17. d.> Von dem Unterschiede der

Ä?sn dem allgemeinen Gc- Bedeutung, Z. 21. ^

brauche, §. 1^. c) Erlaubte Abiveichung von der

Wie fern die Analogie in gcwvlmlichen Art zu schrei-

Bttrachtuligkommr,z,iy. ben, §, 22.

' ^ > ^ §' r.

Erklärung /^^prache und Schrift sind beydes Darstel-und Ur- T^^^ lunqen unserer Gedanken und Vorstellun-Echreibens. S'"' dem DarstellungSmittel oder

'der Art und Weise sind sie verschieden, indem dieerstere sie durch vernehmliche Tone hörbar, letztereaber durch bekannte, oder angenommene Zeichendem Auge sichtbar macht. Dieses Unterschiedesungeachtet, sind doch beyde sehr genau mit einanderverbunden, und man wird den Ursprung und Fort»schritt der Kunst zu schreiben nie deutlich einsehen ler-nen, wenn man dabey nicht immer den Fortschrittder Sprache vor Augen hat.

Es würde mich zu weit führen, und hier dochimmer an seiner unrechten Stelle stehen, wenn ichdie verschiedenen möglichen Arten, seine Gedankendurch Zeichen sichtbar zu machen, anführen wollte;daher ich es nur bey den vornehmsten Hauptarten be,wenden lassen will. So wie man sich eine Sprachedenken kann, und denken muß, in welcher jede Vor-stellung durch einen einigen laut ausgedruckt wird,und eine Sprache, in welcher jeder einzelcr Theil derVorstellung seinen eigenen jaut hat: so druckt auchdie Schrift entweder ganze Vorstellungen durch eige-ne Zeichen aus, oder sie löset den hörbaren Ausdruckder Vorstellung in einzele Töne aus, und sucht diesedurch Zeichen auszudrucken, und durch deren Zu»sammcnsetziuiq den Begriff deö Ganzen darzustellen.

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