Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
621
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i. Kap. Allgemeine Grundslitze. §.i. 621

roglnphe auf der vorigen zweyten Staffel, bezeichnetejede Figur, sie mochte nun in ihrer eigentlichen oderin einer figürlichen Bedeutung stehen, einen einzeln,Begriff ohne alle Verbindung, und es war immerein Mann mit einem Stäbchen nöthig, den Man-gel der Verbindung durch Ton und Geberden zu er-sehen , und das heilige Räthsel zu enthüllen. Allein,nach und nach lernete man auch schickliche Verbin-dungszeichen erfinden, und da auch hier auö der obenangeführten Ursache an keine bloß willkührliche Zei-chen zu denken ist, so mußte man solche Figurenwählen, welche wegen ihrer unbestimmten Gestaltund Bedeutung fähig waren, den dunkeln Begriff,welchen man von dergleichen Verhältnissen und Um-ständen haben konnte, zu bezeichnen. Dieß ist diedritte Staffel der Sprache und Schrift, und so ent-stand in Ansehung der letzter» besonders die ausge-dildere Hieroglyphe.

Allein obgleich die letztere schon einen Grad derVollkommenheit mehr harte, als die vorige rohe undungebildete Hieroglyphe, so war sie als Schrift be-trachtet, doch immer äußerst mangelhaft und unvoll-kommen. Da hier jeder Begriff sein eigenes Zei-chen hatte, so war der Zeichen eine sehr große Men-ge, und da bey der figürlichen Bedeutung der Zeichensehr viel Willkührlicheö mit unterlaufen mußte: sowar sie mit Recht eine Art gehnnnr Schrift, welcheeben so sehr studieret werden mußte, als man jetzteine fremde Sprache studieren muß. Zn beyden,sowohl in der Hieroglyphe, als in einer fremdenSprache kommt alles darauf an, daß man wisse, wasfür figürliche Bedeutungen ein Volk den bekanntenNaturtönen und Namibildern beyzulegen gut gefun-den hat. Da uns zu den allermeisten der noch übri-gen Hieroglyphen der Ägvptier ein solcher Schluss!

fehiet,