zuerst ihm seinen Nahmen liehe, ward wegen einerleicht zu begreiffenden Ähnlichkeit, nicht allein derNahme der Geschwindigkeit, sondern auch des lich-tes überhaupt. So entstand die figürliche Bedeu-tung der Wörter, der zweyte Schritt zur Ausbil-dung der Sprache. Die Schreibekunsi folgte ihrlangsam nach; die plumpe Mahlerey blieb, aber jede,oder doch fast jede körperliche Figur, welche dazu ge-schickt schien, bekam eine figürliche Bedeutung. DerLöwe ward das Zeichen der Tapferkeit, die Sonneda-s Zeichen des Jahres, des höchsten Wesens u.s.f.und nun entstand die »swroIlyphe oder die Bilder-schrift, welche unkörperliche Gegenstände und Be-griffe vermittelst der Bilder sichtbarer Dinge demAuge auf eben dieselbe Art darstellet, nach welcherdie Sprache- unhörbare Dinge vermittelst ähnlicherhörbarer Töne dem Ohre vernehmlich macht.
Die erste und älteste Sprache bestand aus lantersolchen einfachen Naturtönen, welche keine Verbin-dung unter sich haben konnten, sondern wo Mineund Geberde, oft auch der bloße Zusammenhang derUmstände die Verbindung ausmachen, und die Lü-cken in der Verständlichkeit ausfüllen mußte. Nachund nach fand der Mensch in eben diesen Naturtönenein Mittel, nicht allein gewisse Verhältnisse und Um-stände an den Wörtern selbst zu bezeichnen, sondernauch seine Begriffe an einander zu reihen; wozu ersehr unbestimmt tönende Laute erwählen mußte, weilsein Begriff von diesen Verhältnissen und Umstän-den selbst nur dunkel seyn konnte. Kurz, er lerneteDie Wörter biegen und mit einander verbinden, undnunmehr näherte sich sein hörbarer Ausdruck immermehr einer vernünftigen Sprache, da er bisher halbcin tönendes Geschrey und halb Pantomime gewe-sen war. Wiederum so die Schrift. In der Hie-