Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
660
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66o 2.TH. Von der Orthographie.

endlich einsehen, wie lächerlich eine solche Vermi-schung sey, und verbannete sie, und nunmehr fingman auch an, mit dem Gebrauche der lateinischenBuchstaben in einer Deutschen Schrift sparsamerumzugehen, weil die Vermischung hier eben so belei-digend ist, als dort.

Die fremden Wörter, welche in dem Zusammen-hange einer Demschen Rede vorkommen können, sindvon gedoppelter Art; es sind entweder eigene Nah-men oder Gattungswörter. In Ansehung der er-sten hat man sich langst dahin verglichen, sie mitDeutschen Buchstaben zu schreiben, und sie allen-falls mit einer Deutschen Schrift anderer Art,z. B. im Drucke durch die so genannte Schwaba-cher, und in der Current-Schrift durch das Unter-sireichen, von der übrigen Schrift zu unterscheiden.In historischen Schriften hat das seinen Nutzen,weil die eigenen Nahmen hier der vornehmste Theilder Rede sind, und sie durch diesen Unterschied demAuge besser aufsallen, und zu einem Leitfaden dienen,eine verlangte Stelle ohne viele Mühe wieder zu fin-den. Aus eben dieser Ursache pflegt man auch wirk-lich Deutsche Wörter, und oft ganze Stellen, wennsie als Beyspiele, als Worte eines andern angefüh-ret werden, oder auf andere Art vor dem übrigenTheile der Rede vorzüglich heraus gehoben werdensollen, durch eine andere Art Deutscher Schrift auchdem Auge, und vermittelst desselben dem Verständebemerkbar zu machen. Da dieses immer Deutsche Schriftsiige, obgleich von einer andere Gestalt sind,so beleidiget diese Vermischung den Geschmack nichtso sehr, als die Vermengung ganz verschiedenerSchriftlichen. Sollte aber jemand ja etwas belei-digendes darin finden, so muß die möglichst leichteVerständlichkeit, da wo es nöthig ist, dem Schmu-cke