Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
688
Einzelbild herunterladen
 

688 2.TH. Von der Orthographie.

Nach der H. 17. Wenn man nun aber unsere einmahl üb-erweise- ^-H^ Schriftlichen mit den in der Sprache gang-steir M^' bauten vergleicht, so finden sich hier allerley

swmmmg. Unbequemlichkeiten, indem auf der einen Seite Man-gel , und auf der andern Überfluß herrscht. Man-gel, indem es für manche einfache Laute an einfa-chen Zeichen fehlet, daher dafür zusammen gesetztegebraucht werden müssen, ch, sch; Überfluß, in«dem einerley laut oft mehr als ein Zeichen hat, z.B.k, q und c; cundz; f, v und pH; tundth;s und s; fund sch; chs, ts und r; das tiefte undä; eu und äu; das gedehnte i und ie; das gedehn-te e, ee und eh; das gedehnte a, aa und ah u. f. f.Da nun einerley taut bey einerley Aussprache aufverschiedene Art geschrieben werden kann, z. V. liesbei, und libcn; lieblich, lieplich, Üblich, lip-lich, lieblig, liepiig; die Gräber und Greber;d^rin, worin, hierin und darinn, rvorinn,hierinn; die Ältern und Eltern; Bäcker undVecker; adclich und adelig; Ärnce, j^rnte,Erndte und Arndte, und tausend andere mehr;so verschiedene Schreibarten eines und eben dessel-ben Lautes aber die allgemeine und möglichst buchteVerständlichkeit eben so sehr siören würden, als meh,rere Aussprachen: so siehet man bald, daß die Aus»spräche allein, auch wenn sie noch so genau bestim-met wird, nicht hinreicht, die Absicht der Schrift,so genau als möglich ist, zu erfüllen. Es muß da-her tine neue Einschränkung oder vielmehr nur nä-here Bestimmung hierzu kommen, und diefe ist4. die erweisliche nächste Abstammung. Die-se Einschränkung befördert die Absicht der Schrift,die allgemeine Verständlichkeit, auf ein? gedoppelteArt. 1. Sie erhält in allen Wörtern eines und ebendesselben Stammes eine einförmige Schreibart, und

2. sie