Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
753
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2. Kap. Einzeler Buchstaben. §.32. 75z

Saphier, Rappier, Lüselier, Musketier u.s. f.In gleichem Falle befindet sich die Endung iren sovieler Zeitwörter, welche zwar fremden Ursprungesist, und aus sre, ere, Ire, gebildet worden, aberdoch ein völlig Deutsches Ansehen angenommen hat,und daher auch billig aufDeutsche Art ieren geschrie-ben werden sollte, regieren, spazieren, hanrhie-ren, haselieren, obgleich in den meisten, zumahlwenn das Verbum selbst ausländisch ist, das i amhäufigsten gebraucht wird, marschiren, decliniren.

4. Das Wort Schmid weicht im Hochdeut-schen von der gewöhnlichen Form sowohl der Ablei-tung als Aussprache ab, und veranlasset daher aucheine abweichende Schreibart. Im Singular lautetdas i geschärft, und wird daher auch ohne e geschrie-ben, der Schmid, des Schunds, dem Schmid,so auch Mefserschnud, Hammerschmid, Gold--schmid, Hufschmid. Im Plural hingegen kommtder gedehnte und in der Abstammung von schmie-den gegründete Ton wieder, wo folglich auch das enothwendig wird, die Schmiede, zwey Huf-schmiede, alle Goldschmiede in der Sradt.In den mir bekannten Oberdeutschen Mundarten istes auch im Singular gedehnt, der Schmied, undim Niederdeutschen bleibt es auch im Plural ge-schärft, welches sich auch eher thun läßt, weil es da-selbst den Plural auf s machen kann, die Schunds.

Da das ie die Dehnung bereits bezeichnet, sokann selbige nicht von neuem angedeutet werden»Wohl aber wird das h beybehalten, wenn die nächsteAbstammung es erfordert, folglich du stiehlst, he-fiehlst, hefiehl, von stehlen, befehlen. Wer da-her gebühren, gehohren und verlohren schreibenwill, muß auch geblehrst, verliehrst schreiben.Ab«l.D.Svr.li.V. Bbb In