764 2.TH. Von der Orthographie.
1. In einigen eigenen Nahmen und aus frem-den Sprachen enlehnten Wörtern, wie Main,Main;, Mai oder richtiger Maj oder May,TVaid, Aaiser, nicht von Lseszr, sondern aus demNeu-Griechischen x-n?«?, Maiß, Türkischer Wei-sen, welches doch am häufigsten zweysylbig gespro-chen wird.
2. In einigen Oberdeutschen Provinzial-Wör-tern, wenn sie sich derselben bedienen muß, wieFrais;, Laib, matta, ein Laib Vror, ob esgleich mit Leib, corj)u8, nur ein und eben dasselbeWort ist.
z. Noch in einigen andern völlig HochdeutschenWörtern, theils der Abstammung, theils auch desUnterschiedes wegen, welcher letztere zwar kein Grundzu Änderungen abgeben darf, aber wenn er als eineNebenabsicht mit dem allgemeinen Gebrauche ver-bunden werden kann, immer seinen Werth hat. Da-hin gehören Hain, Rain, Saite, cKor^z. Wai-se, vl^gnuz, und vielleicht noch einige wenige an-dere. Hingegen ist in eichen, ein Maß berichti-gen, meischen, lnilcere, Leich, jAmer, Getrei-de, Meise, weidwerk, weihen, Heide, Wald,beiyen, u. s. f. das ei im Hochdeutschen theils völ-lig allgemein, theils am gewöhnlichsten, in vielenauch der erweislich.n Abstammung gemäßer.
Von den §. 4?. Die Doppellaute äu und eu sind in derDopxcllau- Aussprache nicht unterschieden, daher die nächste Äb-ten au und stammung, und wo diese nicht hinreicht, der allgemeinne Gebrauch die jedesmahlige Schreibart bestimmenmuss',,. Äu wird geschrieben, wenn das erweislichenächste Stammwort au hat: folglich bauchen,düuchren, HLucheln, läugnen, Anäuel, schlau-dern, das Activum von dem Neutro schlaudern,
Säule