2. Kap. Einzeler Buchstaben. §.41.42. 76z
bey, zwey, drey, die Ableitungssylbe —ey, inAinderey u. s. f. Nach dem 0 und u, wo es abernur selten vorkommen konnte, wird es wie j gespro-chen, Doy, huy, pfuy; indessen wird an dessenStatt jeht lieber ein j geschrieben, um die Ausspra-che desto kenntlicher zu machen, Boj, huj, pfuj.
2. In den nächsten Ableitungen dieser Wörter:Freyheit, freylich, beyde, zweyte, Z^leye u.s.f.Man behält es daher billig in allen Abgeleiteten solange bey, als die nächste Abstammung für den größ-ten Theil der Schreibenden noch kenntlich ist: Gey-er, frey-en, Freyer, beyde von dem alten frijan,lieben, schrey-en, schney-en, spey-en u.s.f.Ist aber das nächste Stammwort völlig vergessenund unbekannt, oder ist es schwankend und ungewiß,so daß eö zur möglichst leichten Verständlichkeit nichtsmehr beytragen kann, so verläßt die Nation das ynach und nach wieder von selbst, und begnüget sichmit dem bloßen i. So schrieb man ehedem mey-nen, (nicht bloß zum Unterschiede von mein, meilnen,) Meyer oder Mayer, abmeyern, Heyde,wofür jeht aus der obigen Ursache, meinen, Meier,abmeiern und Heide üblicher sind.
§. 42. Der Doppellaut ai, war, als eine Eigen- Von demheit der Oberdeutschen Mundarten in der ältern DvppM»-Hochd«utschen Schriftsprache sehr häufig anzutreffen. ^ «>-Allein, da er, wenn er vollständig ausgesprochenwerden soll, wirklich etwas rauhes und widerwärti-ges an sich hat, so hat sich die neuere HochdeutscheMundart bey ihrer Ausbildung desselben nach undnach entledigt, und auch da, wo sie ihn beybehaltenhat, die Aussprache gemildert, und sie dem ei nähergebracht, ob sie gleich nicht vollkommen mit demsel-ben gleichlautend ist. Sie behält ihn jetzt noch bey: