Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
766
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766 2.TH. Von der Orthographie,

Da ein weicher ConsonanS am Ende eines Wor-teö nicht anders als hart ausgesprochen werden kann,ob, Grab, Tod, Rad nicht anders als ap,Grap, Tor, Rat, so hüte man sich, da einen har-ten zu schreiben, wo ein weicher stehen muß. Istdas Wort beugsam, so zeiget die Verlängerung denwahren Consonanten, weil er hier wieder weich lau-tet. So erhellet aus Grabes, Gräber, daß manauch im Nominative Grab schreiben müsse. Istdas Wort unbiegsam, wie ab, ob, oder stehet derBuchstabe in der Mitte eines Wortes, so zeiget dienächste Abstammung, und wo diese fehlet, der all-gemeine Gebrauch die richtige Schreibart; die näch-ste Abstammung in löblich, leblos, Grobheit,Erbschaft, bildlich, Bttndniß, Händchen;der allgemeine Gebrauch in jLrbse, Herbst, Gbst,Rrebs u. s. f.

Da entfernte Ableitungen nur in zweiffelhaftenFällen entscheiden können, so müssen sie auch in An-sehung der weichen und harten Buchstaben nach-stehen, so bald eine oder die anders Aussprache imHochdeutschen allgemein ist. So schreibt und sprichtman Aprikose, Haupt, Pudel, Pilz, pökeln,pöller, preyel, puy, purzen u. s. f. wenn gleichdie Abstammung oder Verwandtschaft ein b zeigensollte. S. was von dem b in dem ersten Theil desL.ebrgeb. §> 22. 2z. gesaget worden.

Von dem §. 45. Eben daselbst ist §. 24. von dem dreyfa-c, e und z. Gebrauche des c das nöthige gesagt worden,welches hier nicht erst wiederhohlet werden darf.Man nehme dazu, was in dem vorigen ersten Ka-pitel §. 14 f. von der Art die fremden Wörter zuschreiben gesagt worden, so werden wenig Zweiffei inAnsehung des c und k mehr übrig bleiben. In

eigentlich