768 2. Th. Von der Orthographie.
wird daher auch nicht in Gefahr gerathen, Iott oberAorr für Gorr, jm oder kutt für gut, Rlockefür Glocke zu schreiben, weil er nicht so spricht,und die Provinzialen müssen die wahre HochdeutschsAussprache au6 gut geschriebenen Hochdeutschen Bü-chern erlernen. Ich bemerke daher nur noch fol-gendes:
1. Da I und ch am Ende einer Sylbe gleich-lautend sind, so lassen sich die Ableitungssilben izund lich nicht durch die bloße Aussprache unterschei-den, sondern die iehre von der Bildung der Wörtermuß alle vorkommende Zweiffel entscheiden. SiehsLehrgeb. Th. 2. §. 478; wo unter andern gczeigetworden, daß man adelig, untadelig, kitzelig, ncsdelig u. s. f. schreiben müsse.
2. Die Ableitungssylben icht lind licht müs-sen nie igc und ligc geschrieben werden. S. Lehr-gebäude Th.i. §.!?? und 478.
z. Die Verkleinerungssylbe chen darf nie gengeschrieben werden, weil die gute Hochdeutsche Aus-sprache ch und g zu Anfange einer Sylbe genau un-terscheidet. S. Th.i. §.iz6.
4. Die Fälle, wo das ch am Anfange der Wör-ter wie k lautet, sind Th.i. §.26. gleichfalls schonangeführet worden.
5. Da in Jagd, das a im Hochdeutschen ge-dehnt lautet, so ist auch das g sehr merklich. DieHolländer sprechen das a geschärft aus, und müssendaher auch Jacht schreiben. Jagd, venstio, undJacht ein schnelles Schiff, durch die Schrift zu un-terscheiden, wäre darum ungegründet, weil beydesnur verschiedene Bedeutungen eines und sben dessel-ben Wortes sind; allein so fern man Jacht ols einNiederdeutsches Kunstwort betrachtet, und das a
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